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Die verbogene Raum-Zeit

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Abb. 5-6 Ein mechanisches Modell für eine Symmetriebrechung.<br />

Eine Kugel befindet sich im Zentrum eines »mexikanischen Huts« im<br />

labilen Gleichgewicht. Bei der geringsten Erschütterung rollt sie vom<br />

Zentrum A weg, hinunter in das sie umgebende Tal B.<br />

masselos, und die Welt ist besonders einfach, nämlich von hoher<br />

Symmetrie - für die Physiker ein Idealzustand. Nun wird diese<br />

Symmetrie gebrochen, indem das »Higgs«-Feld im Vakuum einen<br />

bestimmten Wert annimmt (dieser entspricht in unserem Beispiel<br />

dem Abstand der Kugel vom Zentrum). <strong>Die</strong> Teilchen, etwa das<br />

Elektron, erhalten jetzt ihre Massen, die mithin eine Folge der<br />

Symmetriebrechung ist.<br />

Wir nehmen also an, daß der Vakuumzustand in unserer Welt<br />

einem unsymmetrischen, dafür aber stabilen Gleichgewichtszustand<br />

entspricht (dem Punkt B in unserem Beispiel). Das<br />

»Higgs«-Feld hat dann überall im Kosmos denselben Vakuumwert,<br />

und dies erklärt, warum etwa die Masse eines Elektrons in einer<br />

fernen Galaxie denselben Wert wie bei uns auf der Erde hat.<br />

Wie bereits erwähnt, wissen wir bis heute nicht, ob diese einfache<br />

Idee einer spontanen Symmetriebrechung wirklich dem<br />

Mechanismus der Massenerzeugung zugrunde liegt. Eventuell<br />

wird man in absehbarer <strong>Zeit</strong> eine Antwort haben, denn das<br />

»Higgs«-Teilchen könnte sich beispielsweise bei den Experimenten<br />

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