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Die verbogene Raum-Zeit

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mit Hilfe der Teilchenbeschleuniger zu erkennen geben. So sucht<br />

man seit Inbetriebnahme des LEP-Beschleunigers am CERN im<br />

Jahre 1989 nach diesem hypothetischen Teilchen, bis heute allerdings<br />

ohne Erfolg. Nun sind die Aussichten, das Teilchen am LEP<br />

zu entdecken, nicht sehr groß, da es wahrscheinlich ist, daß das<br />

»Higgs«-Teilchen, falls es überhaupt existiert, eine Masse besitzt,<br />

die so groß ist, daß man es am LEP nicht erzeugen kann. Günstiger<br />

sind die Aussichten für den im Bau befindlichen Beschleuniger<br />

LHC (»Large Hadron Collider«) am CERN.<br />

<strong>Die</strong> Methode der spontanen Symmetriebrechung zur Massenerzeugung<br />

schreibt also dem Vakuum eine weitere wichtige Rolle zu.<br />

Es ist nicht nur, wie von Dirac betont, ein Platz, in dem sich die<br />

Teilchen und Antiteilchen, versehen mit negativer Energie, nach<br />

Belieben tummeln können, sondern es ist auch das Medium, das<br />

für die Brechung der Symmetrie und damit für die Erzeugung der<br />

Massen der Elementarteilchen verantwortlich zeichnet.<br />

Man könnte sich fragen, ob es nicht möglich sei, daß sich das<br />

»Higgs«-Feld auch in der symmetrischen Anordnung befindet. In<br />

unserer vorliegenden Welt ist dies sicher nicht der Fall, aber man<br />

würde erwarten, daß sich der symmetrische Fall einstellt, wenn<br />

eine sehr große Energiedichte vorliegt. Dann würde die Symmetriebrechung<br />

gewissermaßen dahinschmelzen. Es scheint unmöglich,<br />

dieses »Schmelzen« des Vakuums mit Hilfe eines Teilchenbeschleunigers<br />

zu bewerkstelligen, da man hierzu eine Energiedichte<br />

benötigen würde, die ein Vielfaches größer ist als die<br />

Energie, die man mit Hilfe von Beschleunigern erreichen kann.<br />

Eine interessante Möglichkeit jedoch bietet sich an, und zwar in<br />

der Kosmologie.<br />

Vor Milliarden von Jahren wurde die Materie im Kosmos durch<br />

die Urexplosion erzeugt. Kurz nach dem Urknall war die Energiedichte<br />

so hoch, daß sich die symmetrische Vakuumkonfiguration<br />

einstellte. <strong>Die</strong>s hat nun interessante Konsequenzen für die<br />

Kosmologie. In der symmetrischen Konfiguration besitzt das<br />

Vakuum selbst eine nahezu ungeheuerliche Energiedichte, so daß<br />

sich das Weltall sehr schnell aufbläht. <strong>Die</strong>ser Prozeß läuft so<br />

schnell ab, daß man nicht mehr von einer Expansion des Welt-<br />

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