09.01.2013 Aufrufe

Die verbogene Raum-Zeit

Die verbogene Raum-Zeit

Die verbogene Raum-Zeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zu zerren. Ich gebe zu, die Quantenphysik spielt eine große Rolle<br />

in der Atomphysik. Ich selbst habe sie seinerzeit mit aus der Taufe<br />

gehoben. Trotzdem warne ich davor, meine Theorie der Gravitation<br />

den Hypothesen der Quantenphysik zu unterwerfen. Eine solche<br />

zwanghafte Vereinigung wird letztlich nichts bringen.<br />

Wie Sie schon erwähnten, wäre die Folge, daß auch <strong>Raum</strong> und<br />

<strong>Zeit</strong> Quantenerscheinungen sind - ein Gedanke, der mich erschauern<br />

läßt. <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> - das sind die Fundamente jeglicher<br />

Naturwissenschaft überhaupt, das Gerüst, auf dem ein jeder steht.<br />

Und jetzt kommen die Quantenphysiker daher und sagen, daß dieses<br />

Gerüst in einem schwammigen Quantensumpf errichtet wurde.<br />

Da mache ich nicht mit! Ich gebe zu, daß meine Gleichungen fragwürdig<br />

werden, sobald solche singulären Phänomene auftreten wie<br />

der Gravitationskollaps zu einem Schwarzen Loch. Was wir benötigen,<br />

ist ein umfassenderes Ideengebäude, das die Gravitationstheorie<br />

und die Quantenphysik miteinander vereinigt. Dagegen<br />

habe ich nichts. Nur wehre ich mich gegen die heutige Mode,<br />

meine Gleichungen den Gesetzen der Quantenphysik zu unterwerfen<br />

- das ist eine Kolonialisierung der Allgemeinen Relativitätstheorie<br />

und keine Vereinigung. Eine Quantenversion meiner<br />

Theorie, falls es sie je geben sollte, wäre mir ein Greuel. Ich denke,<br />

daß die Natur hier mit mir einer Meinung ist.<br />

Haller: Nichts liegt mir ferner, als jetzt beim Lunch einen Streit<br />

über die Rolle der Quantenphysik bei der Gravitation zu beginnen.<br />

Lassen Sie mich statt dessen zu unserem eigentlichen Problem<br />

zurückkommen. Es ist zu vermuten - und hierin stimmen die Physiker<br />

heute überein -, daß die Probleme beim Gravitationskollaps<br />

zum Schwarzen Loch erst in dem Fall manifest werden, wenn die<br />

Ausdehnung der kollabierenden Materie nicht mehr sehr groß im<br />

Vergleich zur Planckschen Elementarlänge geworden ist. Man<br />

könnte sich vorstellen, daß dann der Kollaps zum Erliegen kommt.<br />

<strong>Die</strong> Singularität wird vermieden. Es gibt also keine Unendlichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Quantenphysik bügelt diese gewissermaßen aus.<br />

Newton: Zwar akzeptiere ich, daß dann keine Singularität im strengen<br />

mathematischen Sinn vorliegt, gebe aber zu bedenken, daß<br />

beim Verschmieren der Sternmaterie auf eine wahrlich winzige<br />

262

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!