09.01.2013 Aufrufe

Die verbogene Raum-Zeit

Die verbogene Raum-Zeit

Die verbogene Raum-Zeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gebilde mit einem Durchmesser von etwa 10 cm, vornehmlich in<br />

größeren Haufen existieren, deren Größe etwa 100 m ist. Zudem<br />

gibt es riesige leere Löcher, deren Größe vergleichbar mit der<br />

Größe der Haufen ist. Als Schweizer Bürger würde ich sagen, der<br />

Kosmos ist ein Schweizer Käse, der zur Hälfte aus Käse, zur Hälfte<br />

aus Löchern besteht. Ich könnte jetzt fragen, woher diese seltsame<br />

Struktur kommt, fürchte aber, daß ich damit zu weit von unserem<br />

Thema ablenke.<br />

Haller: Allerdings. Ich nehme an, wir werden später auf Ihre Frage<br />

zurückkommen müssen, denn sie hängt mit der Entstehungsgeschichte<br />

des Kosmos zusammen. Aber zunächst möchte ich auf<br />

Hubbles zweite große Entdeckung zu sprechen kommen.<br />

Einstein: Moment, ich schlage vor, wir gehen denselben Weg, den<br />

auch die Geschichte eingeschlagen hat, und der beginnt nicht bei<br />

Hubble auf dem Mount Wilson, sondern bei Einsteins in der<br />

Haberlandstraße in Berlin.<br />

Mittlerweile wird es mir jedoch hier in diesem kühlen <strong>Raum</strong> zu<br />

ungemütlich - ich ziehe es vor, unsere Diskussion draußen in der<br />

warmen kalifornischen Sonne fortzusetzen.<br />

- Nicht weit vom Teleskopgebäude fand sich ein kleiner schattiger<br />

Platz, an dem das Gespräch wieder aufgenommen wurde.<br />

Newton: Da haben Sie mich neugierig gemacht. Was hat die<br />

Haberlandstraße mit der Entstehung des Kosmos zu tun?<br />

Einstein: Leider nicht so viel, wie ich mir wünschen würde, aber<br />

immerhin fand dort der erste Schritt statt, und es hat nicht viel<br />

gefehlt und ich hätte auch den zweiten, diesmal entscheidenden<br />

Schritt getan, wenn ich nicht einem fatalen Irrtum aufgesessen<br />

wäre.<br />

Kurz nach Aufstellung meiner Gleichungen der Gravitation<br />

begann ich damit, diese auf den Kosmos als Ganzes anzuwenden.<br />

Dabei ging ich von zwei Annahmen aus: Zum einen sollte der<br />

Kosmos im Mittel eine homogene Struktur aufweisen. <strong>Die</strong><br />

Materiedichte sollte also im Mittel überall gleich sein. Das ist<br />

natürlich eine Idealisierung, aber als erster Versuch nicht schlecht.<br />

Haller: Im nachhinein erwies sich diese Annahme sogar als recht<br />

zutreffend. Heute weiß man, daß die Materiedichte im Kosmos<br />

308

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!