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Die verbogene Raum-Zeit

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en Fall um die Erde befindet und in dem mithin die Schwerkraft<br />

deshalb nicht mehr existiert.<br />

Newton: Also doch - habe ich mir doch gedacht, daß da etwas<br />

nicht stimmt mit der Masse.<br />

Haller: Was soll das heißen: »nicht stimmt«?<br />

Newton: Es gibt, wie Sie wissen, zwei verschiedene Arten von<br />

Massen. Wenn ich diesen Stein hier aufnehme und ihn plötzlich<br />

schnell beschleunige, spüre ich einen Widerstand. Der Stein will<br />

nicht beschleunigt werden - er wehrt sich dagegen. <strong>Die</strong> Größe dieses<br />

Widerstandes ist die Masse, genauer: die träge Masse des Steines.<br />

Jedoch ist der Stein auch die Quelle eines Gravitationsfeldes. Er<br />

wirkt auf alle ihn umgebenden Körper, insbesondere auch auf die<br />

Erde. Das Resultat ist die Anziehung des Steins durch die Erde<br />

beziehungsweise die Anziehung der Erde durch den Stein. Beide<br />

Effekte sind ja gleich. Wenn ich den Stein jetzt loslasse und er zu<br />

Boden fällt, dann ist dies die Folge dieser Gravitationskraft. Das<br />

Gewicht des Steins ist deshalb ein Maß für die Stärke der wirkenden<br />

Gravitation, und die hat erst einmal überhaupt nichts mit der<br />

trägen Masse des Steins zu tun. Deshalb sollte man träge Masse<br />

und Gewicht oder schwere Masse tunlichst unterscheiden.<br />

Bei der elektrischen Kraft ist dies selbstverständlich. Eine elektrisch<br />

geladene Stahlkugel, die sich in einem elektrischen Kraftfeld<br />

befindet, unterliegt der elektrischen Kraftwirkung, besitzt aber<br />

auch eine träge Masse. <strong>Die</strong> Stärke der elektrischen Kraft wird<br />

durch die Ladung beschrieben, die Stärke der Trägheit durch die<br />

träge Masse. Analog sollte man eigentlich die Stärke der Einwirkung<br />

der Schwerkraft, also das Gewicht einer solchen Stahlkugel,<br />

durch eine Art Gravitationsladung beschreiben, und das ist eben<br />

die schwere Masse.<br />

Erstaunlich ist nun, daß schwere und träge Masse genau gleich<br />

sind, oder besser: genau proportional. Wenn ich zwei Stahlkugeln<br />

miteinander vergleiche, wobei die träge Masse der einen genau<br />

doppelt so groß ist wie die der anderen, dann stellt sich heraus, daß<br />

die Gravitationskraft auf die eine Kugel auch genau doppelt so<br />

stark einwirkt wie auf die andere. <strong>Die</strong> Konsequenz kennen Sie:<br />

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