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Die verbogene Raum-Zeit

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ezeichnet, aber sie ist im Grunde nichts weiter als die universelle<br />

Konstante der Gravitation, die Sie vor langer <strong>Zeit</strong> eingeführt<br />

haben, also die Newtonsche Gravitationskonstante G, multipliziert<br />

mit 8�/c 4 . <strong>Die</strong>se Konstante bestimmt sozusagen den Umrechnungskurs<br />

zwischen der <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Krümmung auf der linken Seite und<br />

der Materie auf der rechten.<br />

Haller: Übrigens sind alle Größen mit den Indizes i, k symmetrisch<br />

- wenn man i und k vertauscht, ändert sich nichts.<br />

Beispielsweise ist R01 = R10. <strong>Die</strong> vier Indizes 0, l, 2 und 3 kann<br />

man genau auf zehn verschiedene Weisen miteinander paaren:<br />

(0,0), (0,1), (0,2), (0,3), (1,1), (1,2), (1,3), (2,2), (2,3), (3,3)<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet, daß die Einsteinschen Gleichungen aus 10 einzelnen<br />

Gleichungen bestehen - für jedes Indexpaar gibt es eine Gleichung.<br />

Newton: Na ja, die Gleichungen sehen zwar schön einfach und<br />

symmetrisch aus, aber eine Vereinfachung, verglichen mit meinem<br />

alten Gravitationsgesetz, das nur durch eine einzige Gleichung darstellt,<br />

sind sie nun wirklich nicht - vor allem, wenn man bedenkt,<br />

daß sowohl R als auch T komplizierte Ausdrücke darstellen.<br />

Einstein: Wenn Sie wie ein Buchhalter vorgehen und nur die<br />

Gleichungen zählen, dann können Sie in der Tat behaupten, daß<br />

meine Theorie zehnmal komplizierter als die Ihrige sei. Was jedoch<br />

zählt, ist nicht die Anzahl der Gleichungen, sondern die konzeptionelle<br />

Einfachheit. Meine Gleichungen sind vom Konzept her die<br />

einfachsten, wenn man von der Idee der gekrümmten <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong><br />

ausgeht, oder haben Sie einen besseren Vorschlag?<br />

Newton: Gut, ich will vorerst nichts weiter dazu anmerken. Ihre<br />

Gleichungen sagen also aus, daß der Krümmungstensor, der auf<br />

der linken Seite steht, nichts weiter ist als der Materietensor, multipliziert<br />

mit der Gravitationskonstanten. Mit anderen Worten: <strong>Die</strong><br />

Materie bestimmt die Krümmung.<br />

Einstein: So könnte man es bezeichnen, wenn man die Gleichungen<br />

von rechts nach links liest. Sie können die Gleichungen aber<br />

auch von links nach rechts lesen. Dann müßte man sagen: <strong>Die</strong><br />

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