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Die verbogene Raum-Zeit

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interessieren, was mittlerweile aus diesem Test meiner Theorie<br />

geworden ist. Immerhin waren die Fehler damals noch beträchtlich,<br />

und von einer eindeutigen Bestätigung meiner Theorie konnte man<br />

nicht sprechen.<br />

Haller: <strong>Die</strong> Tests wurden auf späteren Sonnenfinsternissen wiederholt,<br />

und so konnte schließlich die Übereinstimmung zwischen<br />

Theorie und Beobachtung auf etwa 10 % Genauigkeit herabgesenkt<br />

werden. <strong>Die</strong> letzte eingehende Beobachtung fand im Jahre<br />

1973 in Mauretanien statt. Man fand einen Wert der Ablenkung<br />

von 0,95 ± 0,11, multipliziert mit dem theoretischen Wert.<br />

In den sechziger Jahren fand man einen neuen Weg, um die<br />

Ablenkung von elektromagnetischen Wellen durch die Sonne zu<br />

messen, und zwar mit Hilfe von Radioteleskopen, die in der Lage<br />

sind, ferne Radioquellen, die Quasare, sehr genau zu messen -<br />

Quasare sind Zentren ferner Galaxien, die eine starke Strahlung im<br />

Radiobereich aussenden.<br />

Der Vorteil besteht hierbei darin, daß man nicht auf eine<br />

Sonnenfinsternis angewiesen ist. Mitte der siebziger Jahre hat<br />

man detaillierte Messungen durchgeführt, die die Genauigkeit um<br />

einen Faktor 10 verbesserten. <strong>Die</strong> Übereinstimmung zwischen der<br />

Einsteinschen Theorie und der Beobachtung liegt jetzt bei etwa<br />

einem Prozent. Damit hat die Allgemeine Relativitätstheorie diesen<br />

Test mit fliegenden Fahnen bestanden.<br />

Ich möchte noch auf ein anderes Phänomen zu sprechen kommen,<br />

welches eine direkte Folge der <strong>Zeit</strong>verbiegung durch die<br />

Gravitation ist. <strong>Die</strong> Veränderung des <strong>Zeit</strong>flusses durch die<br />

Gravitation eines Sterns, der außerhalb der Sternmaterie durch die<br />

Schwarzschild-Metrik beschrieben wird, ist bei normalen Sternen<br />

zwar nicht sehr groß, aber auch nicht zu vernachlässigen. An der<br />

Oberfläche der Sonne beispielsweise fließt die <strong>Zeit</strong> um etwa zwei<br />

Millionstel langsamer als weit entfernt von der Sonne. In einem<br />

Jahr summiert sich das zu etwa einer Minute. Zwar ist es nicht<br />

möglich, an der Oberfläche der Sonne eine Uhr zu deponieren, aber<br />

es gibt immerhin die Möglichkeit, die Materie an der Oberfläche<br />

der Sonne als Uhr zu benutzen.<br />

Einstein: Sie meinen die Spektralanalyse des Sonnenlichts?<br />

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