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Die verbogene Raum-Zeit

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aber ohne feste Grenzen - ein endlicher <strong>Raum</strong> ohne Grenzen.<br />

Newton: Gesetzt den Fall, unser <strong>Raum</strong> wäre von dieser Art. Dann<br />

müßten wir also bei großen Abständen Abweichungen von der<br />

euklidischen Geometrie feststellen können, etwa beim Vermessen<br />

von Dreiecken. Gauß hat bei seiner Messung nichts gefunden, aber<br />

wie steht es heute? Mit Hilfe von Satelliten könnte man heute sehr<br />

genaue geometrische Vermessungen der Himmelskörper durchführen.<br />

Haller: <strong>Die</strong>s hat man auch getan, aber über die Details können wir<br />

erst später reden, wenn wir die Gravitation betrachten. Nur so viel<br />

sei gesagt: Der <strong>Raum</strong> unseres Universums besitzt aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach nicht die Struktur der Oberfläche einer vierdimensionalen<br />

Kugel. Eine großräumige Krümmung des <strong>Raum</strong>es hat<br />

man bis heute nicht nachweisen können. Wenn überhaupt vorhanden,<br />

ist sie also äußerst klein.<br />

Newton: Neben der Kugeloberfläche haben wir ja auch die<br />

Sattelfläche betrachtet, die eine negative Krümmung besitzt. Wie<br />

steht es denn damit? Gibt es ein dreidimensionales Analogon der<br />

Sattelfläche?<br />

Einstein: Kein Problem. Das wäre dann ein <strong>Raum</strong> mit konstanter<br />

negativer Krümmung, der allerdings im Gegensatz zum Kugelraum<br />

unendlich groß wäre. Ein Astronaut würde nie an seinen<br />

Ausgangspunkt zurückkehren.<br />

Es ist interessant, im Kugelraum und im Sattelraum eine normale<br />

dreidimensionale Kugel zu betrachten. <strong>Die</strong> Oberfläche einer<br />

Kugel im euklidischen <strong>Raum</strong> ist 4�, multipliziert mit dem Quadrat<br />

des Radius. Ebenso wie beim Kreis auf einer Kugeloberfläche gilt<br />

die Beziehung zwischen der Oberfläche und dem Radius im Falle<br />

einer nichteuklidischen Geometrie nicht mehr. Im Prinzip könnten<br />

wir also die Krümmung des <strong>Raum</strong>es auch feststellen, indem wir<br />

die Oberfläche einer Kugel im <strong>Raum</strong> messen und das Ergebnis mit<br />

4�R 2 vergleichen. Eine Abweichung zwischen dem gemessenen<br />

Radius und dem aufgrund der Oberflächenmessung ermittelten<br />

Radius wäre ein Maß für die Krümmung. Ist die Oberfläche kleiner<br />

als im euklidischen Fall, liegt eine positive Krümmung vor, im<br />

anderen Fall eine negative.<br />

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