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Die verbogene Raum-Zeit

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Punkten - ein Punkt x wird zur <strong>Zeit</strong> t betrachtet. So etwas nennt<br />

man ein Ereignis - es geschieht etwas zur <strong>Zeit</strong> t am Punkt x.<br />

Unsere zweidimensionale <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Fläche ist also eine Ansammlung<br />

von Ereignissen, so wie eine normale zweidimensionale<br />

Ebene eine Ansammlung von Punkten ist.<br />

Newton: Wenn ich mich recht erinnere, ist es ein wesentlicher<br />

Aspekt Ihrer Speziellen Relativitätstheorie, daß sie der <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong><br />

eine Art metrische Struktur auferlegt.<br />

Haller: Relativistisch gesehen macht es keinen Sinn zu sagen, dieser<br />

Prozeß dauert so und so lange, denn eine <strong>Zeit</strong>spanne ist abhängig<br />

vorn Bezugssystem, wegen des Effekts der <strong>Zeit</strong>dehnung. Auch<br />

die Länge eines Körpers ist nicht unabhängig vom System. Bei<br />

großen Geschwindigkeiten verkürzt sie sich. In der Speziellen<br />

Relativitätstheorie ist dies die Konsequenz der Tatsache, daß die<br />

Lichtgeschwindigkeit in jedem System gleich ist. Wir hatten früher<br />

aber auch gesehen, daß es etwas gibt, das unabhängig vom System<br />

ist, also absolut - der relativistische Abstand zwischen zwei<br />

Ereignissen. Bei einer normalen Ebene, beschrieben durch zwei<br />

Koordinaten x und y, ist das Quadrat des Abstands a eines Punktes<br />

vom 0-Punkt durch die Summe der Quadrate der beiden Koordinaten<br />

a 2 = x 2 + y 2 gegeben.<br />

Im Ereignisraum der Speziellen Relativitätstheorie, genauer in<br />

unserer Ereignisebene, ist das Quadrat des Abstands zwischen dem<br />

<strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Nullpunkt und einem beliebigen Ereignispunkt auch<br />

gegeben durch ein Quadrat der Koordinaten, nur sieht das, wenn<br />

Sie sich an unsere frühere Diskussion erinnern, etwas anders aus.<br />

Newton: Ich weiß, es ist die Differenz der Quadrate von <strong>Zeit</strong> und<br />

<strong>Raum</strong>, genauer: a 2 = (ct) 2 - x 2 . <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> tritt also im Abstand nicht<br />

als <strong>Zeit</strong> auf, sondern als <strong>Zeit</strong>, multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit,<br />

was einem räumlichen Abstand entspricht.<br />

Einstein: Was notwendig ist, da in der Speziellen Relativitätstheorie<br />

<strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> miteinander vermischt oder, geometrisch gesprochen,<br />

ineinander verdreht werden, und das kann man nur<br />

bewerkstelligen, wenn <strong>Raum</strong> und <strong>Zeit</strong> in denselben Einheiten<br />

gemessen werden, zum Beispiel in Metern. Einem Meter entspricht<br />

also auf der <strong>Zeit</strong>achse die <strong>Zeit</strong>, die das Licht braucht, um einen<br />

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