05.01.2016 Views

Edition Rechtsextremismus

75dwIuZct

75dwIuZct

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Trends und Ursachen des <strong>Rechtsextremismus</strong> in Ostdeutschland<br />

125<br />

Tabelle 2 Überblick angenommener Erklärungsfaktoren und ihr empirischer Ein uss<br />

auf rechtsextreme Einstellungen (Datenbasis: Thüringen-Monitore 2001–2013,<br />

n=5.981; zur Modellspezikation der Pfadanalyse vgl. Best et al., 2014, S. 157 f.).<br />

Erklärungsfaktor Operationalisierung Beta-Effekte<br />

direkt/indirekt<br />

Soziodemogra e eschlecht – weiblich) ( G<br />

– Lebensalter (älter)<br />

– formales Bildungsniveau (niedriger)<br />

Ökonomische Deprivation<br />

Individuell<br />

Kollektiv<br />

Ostdeutsche Deprivation<br />

Individuell<br />

Kollektiv<br />

Politische Entfremdung<br />

– Arbeitslosigkeit oder<br />

– unsicher wahrgenommener Arbeitsplatz<br />

– subjektiv schlechte nanzielle Situation<br />

– Eindruck, nicht den gerechten Anteil zu<br />

erhalten<br />

– Angst vor Statusverlust (ab 2007 erhoben)<br />

– schlechte Bewertung der Thüringer<br />

Wirtschaft<br />

– negativer Vergleich Thüringens mit den<br />

alten<br />

– und den neuen Bundesländern<br />

– Bewertung der deutschen Einheit als<br />

nachteilig<br />

– Wahrnehmung der Diskriminierung Ostdeutscher<br />

durch Westdeutsche<br />

– geringe Eigenwirksamkeitsüberzeugung<br />

– geringes Vertrauen in politische Institutionen<br />

– Unzufriedenheit mit demokratischer<br />

Praxis<br />

-<br />

-<br />

0,189 / 0,200<br />

-<br />

-<br />

0 / 0,147<br />

0 / 0,093<br />

Ostdeutsche Vergangenheit – positive DDR-Bewertung 0,152<br />

(politische) Werte – Autoritarismus 0,461<br />

Erklärte Varianz rechtsextremer Einstellungen<br />

davon durch effektstärkstes Merkmal Autoritarismus<br />

0,139 / 0,107<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

0,151 / 0,154<br />

-<br />

-<br />

-<br />

46 %<br />

16 %<br />

Zunächst zeigt die Analyse, dass die (objektive) soziale Situation der Befragten<br />

wenig oder keinen Einuss auf das Antwortverhalten hat; einzig höhere formale<br />

Bildung senkt tendenziell den <strong>Rechtsextremismus</strong>-Skalenwert. Überraschenderweise<br />

hat Arbeitslosigkeit keinen signikanten Effekt. Faktoren der subjektiven<br />

Wahrnehmung sozialer Benachteiligung indessen erhöhen deutlich die Neigung<br />

zu rechtsextremen Einstellungen: Dazu zählen die Angst, Verlierer der gesell-

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!