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Edition Rechtsextremismus

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414 Franziska Schmidtke<br />

Tabelle 3 Präventionsstufen nach Caplan (1964)<br />

Primäre Prävention Sekundäre Prävention Tertiäre Prävention<br />

Bedeutung gesellschaftliche<br />

Bedingungen für<br />

regelkonformes<br />

Verhalten schaffen<br />

Maßnahmen Aufklärung,<br />

Beratung, Bildung,<br />

Qualizierung<br />

Verhinderung von<br />

Normverletzungen<br />

Gegendemos, Opferhilfe,<br />

Aufarbeitung<br />

Direkte Auseinandersetzung<br />

mit dem<br />

Phänomen<br />

Gesetzeslage, Strafverfolgung<br />

Zielgruppen Alle Gefährdete Manifest Betroffene<br />

Folgen wir daher Caplans Differenzierung, lassen sich Schwerpunkte der Landesprogramme<br />

darin einordnen. Auch hier gilt es eine idealtypische Einordnung<br />

vorzunehmen, die zunächst allein auf den politischen Dokumenten aufbaut, nicht<br />

auf die Förderpraxis.<br />

Tabelle 4 verzeichnet Schwerpunkte der Gegenstrategien. Keines der Landesprogramme<br />

ist vollkommen einseitig auf eine der drei Präventionsformen fokussiert.<br />

Vielmehr nden wir vor allem übergreifende Ansätze vor, die zumindest<br />

in den grundlegenden politischen Papieren verschiedene Bereiche der Prävention<br />

abdecken. Der Bereich der Primärprävention ist dabei gerade bei den neueren Programmen<br />

bzw. Programmüberarbeitungen in den Vordergrund gerückt. Besonders<br />

im Fokus steht dabei die Fürsorge des Staates durch Demokratieförderung und<br />

-entwicklung. So ist etwa im erst 2013 implementierten Programm aus Schleswig-<br />

Holstein dem Titel nach die Ausrichtung klar gegen <strong>Rechtsextremismus</strong>, in seiner<br />

strukturellen Förderung unterstützt es hingegen die ächendeckende Demokratieentwicklung<br />

im Land. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat in seiner Umsetzungsstrategie<br />

von 2008 einen deutlichen Schwerpunkt auf eben solche Themen formuliert,<br />

und ebenso nimmt das überarbeitete Brandenburger Handlungskonzept aus<br />

dem Jahr 2005 Demokratieentwicklung und die Förderung der demokratischen<br />

Kultur als ein Ziel auf.

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