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Edition Rechtsextremismus

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180 Wolfgang Frindte und Daniel Geschke<br />

3.3 Identifikation mit Deutschland –<br />

Sekundäranalyse einer Teilstichprobe aus dem Projekt<br />

„Lebenswelten junger Muslime in Deutschland“<br />

3.3.1 Hintergrund<br />

Der Titel dieses Abschnitts ist etwas irreführend. Es geht im Folgenden nicht um<br />

junge Muslime, sondern um junge Deutsche und deren Vorurteile und Ideologien<br />

der Ungleichwertigkeit im Umgang mit Muslimen. Die Grundlage der folgenden<br />

und letzten Sekundäranalyse bildet ein Projekt, in dem junge Muslime in Deutschland<br />

in einer Panelstudie zu zwei Zeitpunkten interviewt und befragt wurden (vgl.<br />

Frindte, 2013). Die Ergebnisse wurden mit den Befunden einer parallel durchgeführten<br />

Panelstudie mit deutschen Nichtmuslimen im Alter zwischen 14 und<br />

32 Jahren (erste Welle mit N = 200; zweite Welle mit N = 98) verglichen. Auf<br />

den Datensatz dieser deutschen, nichtmuslimischen Teilstichprobe bezieht sich die<br />

folgende Sekundäranalyse.<br />

3.3.2 Methodische und empirische Vorbemerkungen<br />

In der Panelstudie wurden auch Vorurteile von Nicht-Muslimen gegenüber Muslimen,<br />

Juden und Ausländern analysiert. Dies geschah mit einer einfaktoriellen<br />

Skala, die aus folgenden Subskalen bestand: „Vorurteile gegenüber Juden und Israel“<br />

18 , „Vorurteile gegen Ausländer“ 19 und „Vorurteile gegenüber Muslimen“ 20 .<br />

In einer Faktoranalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation) zeigte<br />

sich, dass diese drei Subskalen (erhoben in Welle 1) mit einer Varianzaufklärung<br />

von 69,81% auf einem Faktor laden. Deshalb wurden alle drei Subskalen zu einer<br />

Gesamtskala zusammengefasst und für die Operationalisierung der fundamentalistischen<br />

Ideologie der Ungleichwertigkeit genutzt (Cronbach‘s Alpha = .74). Die<br />

mit dieser Skala operationalisierte Variable „ Fundamentalistische Ideologie der<br />

Ungleichwertigkeit“ ist das Kriterium, also die abhängige Variable, in den nachfolgenden<br />

Mediatoranalysen. Als mögliche Prädiktoren für die Ideologie der Ungleichwertigkeit<br />

wurden die in folgender Tabelle aufgeführten Variablen mit den<br />

angegebenen Items bzw. Skalen operationalisiert.<br />

18 Beispielitem: „Es wäre besser, wenn die Juden den Nahen Osten verlassen würden“.<br />

19 Beispielitem: „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland.“<br />

20 Beispielitem: „Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden“.

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