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Edition Rechtsextremismus

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Demokratieförderung<br />

und <strong>Rechtsextremismus</strong>prävention<br />

in den Bundesländern<br />

Eine vergleichende Analyse der Landesstrategien<br />

Franziska Schmidtke<br />

1 Einleitung<br />

Die Bekämpfung von rechtsextremen Einstellungen und Verhaltensweisen, bzw.<br />

demokratiegefährdenden Ideologien der Ungleichwertigkeit, hat in den letzten<br />

Jahrzehnten deutlich zugenommen. Zuvor, Anfang der 1990er Jahre, hatte die<br />

wiedervereinigte Bundesrepublik einen massiven Ausbruch ausländerfeindlicher<br />

Gewalt durchlebt. Die Bilder von Solingen, Mölln, Rostock Lichtenhagen und<br />

Hoyerswerda schrieben sich ein in das nationale Gedächtnis; sie wurden zu einem<br />

Kristallisationspunkt, der es der Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern<br />

zugleich verdeutlichte: Auch in der wiedervereinigten Bundesrepublik war<br />

und ist rechtsextremes Denken und daraus motiviertes Handeln virulent. Es waren<br />

Anstöße für eine erste Phase der Auseinandersetzung. Weitere folgten – und heute<br />

nden wir eine Situation vor, in der Bund und Länder nanzielle Mittel zur Prävention<br />

von rechtsextremen Ideologien aufwenden.<br />

Zugleich bendet sich der parteiförmig organisierte <strong>Rechtsextremismus</strong> heute<br />

in einer Umbruchsituation. Die NPD ist durch Mitgliederschwund, nanzielle<br />

Einbußen und interne Streitigkeiten geschwächt. Davon pro tieren Parteien, die<br />

einen „modernisierten“ <strong>Rechtsextremismus</strong> vorantragen: Unter ihnen nden sich<br />

die populistisch agierende rechtsextreme Partei Pro NRW mit seinen Ablegern<br />

Pro Köln und Pro Deutschland, den Nachfolgern des Freien Netz Süd, der Partei<br />

Der dritte Weg und die sich mittlerweile bundesweit etablierte rechtspopulistische<br />

bzw. rechtspopulistisch beein usste Alternative für Deutschland (AfD). Zudem<br />

ist der Bewegungscharakter der rechtsextremen Szene deutlich wie nie; Autonome<br />

W. Frindte et al. (Hrsg.), <strong>Rechtsextremismus</strong> und „Nationalsozialistischer Untergrund“, <strong>Edition</strong><br />

<strong>Rechtsextremismus</strong>, DOI 10.1007/978-3-658-09997-8_17, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016

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