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Edition Rechtsextremismus

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Lachen gegen den Ungeist?<br />

Zum Potenzial des politischen Kabaretts am Beispiel<br />

der Thematisierung des „NSU“-Diskurses<br />

Frank Schilden<br />

1 Einleitung<br />

Eine rassistische Mordserie und Kabarett – passt das zusammen? Ja, sogar unbedingt!<br />

Es wäre sogar ein schlechtes Zeichen, wenn die rassistischen Morde des<br />

„NSU“ und der Umgang mit diesen in der Öffentlichkeit, der Politik und den zuständigen<br />

Behörden nicht vom zeitgenössischen Politischen Kabarett thematisiert<br />

und satirisch überformt werden würden. Ziel dieses Beitrags ist es, zu Beginn den<br />

Mythos der alles dürfenden Satire mindestens zu relativieren, zu erklären und in<br />

den entsprechenden Kontext zu rücken. Danach werden die Begriffe Kabarett und<br />

Politisches Kabarett kurz de niert und differenziert, bevor angedeutet werden<br />

soll, wie Kabarett, wenn es Politik und Öffentlichkeit thematisiert, funktioniert.<br />

Aus linguistischer Perspektive soll dann mit Verweisen auf Metasprachliches, vor<br />

allem auf die Thematisierung von Argumentationen aus dem öffentlichen Raum,<br />

eine besondere Spielart kabarettistischer Vorträge am Beispiel der Thematisierung<br />

des „NSU“ im Kabarett aufgezeigt werden. Eine Reexion über das aufklärerische<br />

und didaktische Potenzial von Kabarett schließt den Beitrag ab.<br />

2 Satire darf alles, wenn sie Satire ist.<br />

Abhandlungen und Texte über Satire, Witz, Humor oder Kabarett beginnen häu-<br />

g mit einem Zitat von Tucholsky. Auch im öffentlichen Diskurs zu Fragen der<br />

Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit beruft man sich gerne auf Tucholsky. Häu g<br />

W. Frindte et al. (Hrsg.), <strong>Rechtsextremismus</strong> und „Nationalsozialistischer Untergrund“, <strong>Edition</strong><br />

<strong>Rechtsextremismus</strong>, DOI 10.1007/978-3-658-09997-8_15, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016

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