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Edition Rechtsextremismus

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<strong>Rechtsextremismus</strong> und pauschalisierende Ablehnungen<br />

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potenzials, mehr noch seines gewaltbereiten Teils (rund 90%), ist männlich. Etwa<br />

drei Viertel des Letzteren sind im Alter unter Mitte 20.<br />

Abbildung 2 Rechtsextremistisches Personenpotenzial und rechtsextreme Organisationsformen<br />

1985 – 2013, eigene Darstellung.<br />

Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Zahlen derjenigen, die diese Bereitschaften<br />

bereits in Taten umgesetzt haben oder in anderer Weise rechtsextrem<br />

straffällig wurden (3), so ist zu registrieren (vgl. Abbildung 3), dass, entgegen der<br />

in der Öffentlichkeit weit verbreiteten Ansicht, extrem rechte Kriminalität habe<br />

ihren Zenit in den Jahren der Ereignisse von Mölln, Rostock-Lichtenhagen und<br />

Solingen, also 1992/93, erreicht, erst danach bis weit hinein in die 2000er Jahre<br />

weitere Gipfelpunkte erreicht wurden. Festzustellen ist für die letzten 10 Jahre<br />

eine Stabilisierung auf einem Niveau von rechtsextremen Straftaten, das zwischen<br />

15.000 und 20.000 Taten jährlich pendelt.<br />

Die Zahlen der Gewalttaten hingegen entwickeln sich so, wie zumeist angenommen<br />

wird: Sie haben ihren Höhepunkt 1993 erreicht. Im Laufe der 1990er<br />

Jahre bis heute haben sie sich allerdings auf einem Niveau stabilisiert, das um etwa<br />

das Vierfache (bei den rechtsextremen Straftaten insgesamt ist es das rund 10-fache)<br />

die Anzahl entsprechender Taten in der zweiten Hälfte der 80er Jahre in der<br />

BRD übertrifft (bei einem Bevölkerungszuwachs um etwa ¼ durch die Vereinigung<br />

1990). Allein über 180 Mordopfer – und damit ein Vielfaches der Mordzahlen<br />

des linken Terrorismus der RAF und seiner Nachfolgeorganisationen – haben

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