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Edition Rechtsextremismus

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Demokratieförderung und <strong>Rechtsextremismus</strong>prävention …<br />

419<br />

der Arbeit der Regionalzentren für demokratische Kultur, über eine Stärkung und<br />

Bündelung bestehender Landesförderprogramme in diesem Feld bis hin zur Koordinierung<br />

des Mitteleinsatzes reicht.<br />

Die Zentren der Programme sind die Koordinierungsstellen, die einen Knotenpunkt<br />

in der häug zunächst unübersichtlich wirkenden Förderstruktur bilden. Sie<br />

setzen das Landesprogramm um; sie steuern und vernetzen dabei zumeist Projekte<br />

der Landesförderung als auch Projekte, die in Bundesförderung stehen. Somit ießen<br />

hier (oft) Bundes- und Landesprogramm in einer Stelle zusammen, was aus<br />

fachlicher und pragmatischer Sicht begrüßenswert ist. Allein in Bayern verläuft<br />

die Koordination der Bundes- und Landesmittel getrennt voneinander ab. Die Anbindung<br />

dieser Stellen ist unterschiedlich geregelt. Sie nden sich meist in einem<br />

Sozial- oder Bildungsministerium wieder, bzw. in einer diesen Ressorts nachgeordneten<br />

Einrichtung wie den Landeszentralen für politische Bildung. Seltener sind<br />

die Innenministerien mit der Betreuung betraut. Dabei ist die konkrete Anbindung<br />

nicht ohne Implikationen. Wiederholt wurde etwa in Brandenburg gefordert, die<br />

Koordinierung direkt an der Staatskanzlei anzubinden, um die politische Bedeutung<br />

des Programms zu unterstreichen. Hingegen hat die Anbindung auf Referatsebene<br />

keine besondere politische Ausstrahlung. Ebenfalls in Brandenburg gab es<br />

sogar – vorübergehend, im Jahr 2002 – eine Beauftragte der Landesregierung für<br />

die Umsetzung des Landesprogramms. Eine solche herausgehobene Stellung kann<br />

der Sichtbarkeit eines Programms durchaus behil ich sein. Derweil sind die Programme<br />

mit Ansiedlung an das Innenressort auch inhaltlich dem zuzuordnen; es<br />

sind die Programme, die stärker auf eine (staatliche) Auseinandersetzung mit dem<br />

vor allem gewalttätigen Phänomen vorsehen wie Bayern und Sachsen.<br />

Schließlich sind die meisten Programme noch mit einer dritten Institution ausgestattet.<br />

In einem Programmbeirat (die Bezeichnung variiert) sind Vertreter von<br />

der Zivilgesellschaft und Akteure der Projektlandschaft repräsentiert sowie politische<br />

Vertreter, Experten aus Wissenschaft und Forschung und Vertreter der Landesverwaltung,<br />

um die Umsetzung des Programms gemeinsam zu beraten. Neben<br />

der ressortübergreifenden Umsetzung durch eine IMAG können so Träger der<br />

Förderlandschaft und politische Vertreter aller Parteien zusammentreten. Vorteil<br />

einer solchen Konstruktion ist die breite Partizipation, die das Programm sogleich<br />

in besonderem Maße legitimiert und Kon ikte über die Verteilung von Fördermitteln<br />

frühzeitig unterbinden kann.

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