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Edition Rechtsextremismus

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202 Stefan Heerdegen<br />

Bundestag, 2013). In Abstufungen gehören sie alle zum Kern des zwischenzeitlich<br />

auf ca. 120 Neonazist/innen angewachsenen Kameradschaftsnetzwerks THS.<br />

Brandt sagte gegenüber dem Bundeskriminalamt (BKA) 2012 aus, dass der THS<br />

eine Vernetzungsstruktur für fast ganz Thüringen darstellte (ausgenommen Mühlhausen<br />

und Nordhausen) 5 . Der „Thüringer Heimatschutz“ hat bis heute seine Auflösung<br />

nicht erklärt, seine Kader traten Anfang der 2000er Jahre zunehmend als<br />

NPD-Funktionäre auf. Daher kann davon ausgegangen werden, dass diejenigen<br />

Neonazis, die in dieser Zeit bereits politisch aktiv waren, mit der Organisation, den<br />

Protagonisten, aber auch den damaligen politischen, wie ideologischen Positionen<br />

in Berührung gekommen sind. Ein ussreiche Führungspersonen, heute zumeist<br />

mit NPD-Zugehörigkeit, entstammen in Thüringen der freien Kameradschaftsszene<br />

und somit zumindest mittelbar dem Thüringer Heimatschutz. Das NSU-Mörder-Trio<br />

und die öffentlich und legal agierenden Personen der thüringischen extrem<br />

rechten Szene haben dieselbe neonazistische Sozialisation der 1990er Jahre,<br />

gehörten denselben Strukturen an.<br />

Die extrem rechte Szene drückt bis heute gelegentlich ihre Verbundenheit zum<br />

„Thüringer Heimatschutz“ aus. So wurde das bekannte Banner des THS beispielsweise<br />

2006 anlässlich einer Rudolf-Heß-Gedenkdemonstration mitgeführt. Im<br />

Jahr 2012, beim 10. sogenannten „Rock für Deutschland“ (RfD), einem seit 2003<br />

in Gera statt ndenden RechtsRock-Open-Air wurde sogar ein neu hergestelltes<br />

Transparent als Bühnenhintergrund verwendet. Auch beim 12. sogenannten „Thüringentag<br />

der nationalen Jugend“ (TdnJ) im Jahr 2013 in Kahla wurde es gezeigt<br />

(Abbildung 2).<br />

5 Brandt berichtet gegenüber dem BKA von den Mittwochsstammtischen im Gasthaus<br />

„Zum Goldenen Löwen“ in Rudolstadt-Schwarza, zu dem nach und nach bis zu 100<br />

Neonazist/innen zusammen kamen.

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