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Edition Rechtsextremismus

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Wolfgang Frindte et al.<br />

Auch die zur Erfassung dieser Dimensionen eingesetzten Skalen gehen auf die<br />

Diskussionen zurück, in denen über die „Konsensde nition“ verhandelt wurde.<br />

Im Jahre 2012 konstatieren Decker et al. (2012) u. a., dass knapp 16 Prozent der<br />

Ostdeutschen ein „geschlossenes rechtsextremes Weltbild“ (S. 114) haben und dass<br />

dies der höchste in den „Mitte-Studien“ bisher gemessene Wert sei. Vor allem<br />

junge Ostdeutsche elen durch zunehmend hohe Zustimmungswerte auf. Verantwortlich<br />

machen die Autoren die nach wie vor vorhandenen „Strukturprobleme in<br />

Ostdeutschland“ (Decker et al., 2012).<br />

2.2.4 Rahmenbedingungen für rechtsextreme Tendenzen<br />

Das in Anlehnung an Bronfenbrenner (1979) genutzte Schema zur Beschreibung<br />

der Rahmenbedingungen für rechtsextreme Tendenzen scheint zwar geeignet zu<br />

sein, um eben diese Rahmenbedingungen zu ordnen; für die Einordung wissenschaftlicher<br />

Publikationen zum <strong>Rechtsextremismus</strong> im Zeitraum von 2001 bis<br />

2013 erwies es sich jedoch als zu starr. Dies vor allem deshalb, weil sich in diesem<br />

Zeitraum zahlreiche Studien nden lassen, in denen sowohl makro-, meso- als<br />

auch mikro-soziale Bedingungen untersucht wurden. Trotzdem soll dieses Schema<br />

zunächst beibehalten werden.<br />

A<br />

Makro-soziale Bedingungen<br />

Makro-soziale Bedingungen spielen vor allem in den Studien zur Gruppenbezogenen<br />

Menschenfeindlichkeit (z. B. Heitmeyer, 2012), den Mitte-Studien (Decker<br />

et al. 2012) oder im Thüringen-Monitor (Best & Salheiser, 2012) eine zentrale<br />

Rolle. Untersucht wurden in diesen, aber auch in anderen Studien, z. B. die nach<br />

wie vor vorhandenen Ost-West-Unterschiede in den rechtsextremen Tendenzen<br />

(z. B. Decker et al. 2012; Krüger, Fritzsche, Pfaff & Sandring, 2003; Landua, Harych<br />

& Schutter, 2002; Oepke, 2005; Schroeder, 2003), regionale Besonderheiten<br />

(z. B. Gabriel, Grastdorf, Lakeit, Wandt & Weyand, 2004; Geyer, 2002; Held et<br />

al., 2008), der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit bzw. Prekarisierung und<br />

rechtsextremen Einstellungen (Decker et al. 2012; Sommer, 2010), Unterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen (z. B. Birsl, 2012; Fromm & Kernbach, 2002; Köttig,<br />

2004) oder zwischen Stadt und Land (Best & Salheiser, 2012, S. 92ff.; Held et<br />

al., 2008; Neumann, 2001).<br />

Auch Zusammenhänge von medialer Berichterstattung und <strong>Rechtsextremismus</strong><br />

sind unter diesem Aspekt wieder erwähnenswert (vgl. z. B. Brosius, 2002;<br />

Dollase, 2002; Erb, 2002; König, 2008; Schellenberg, 2005).<br />

Friedhelm Neidhardt fragt – sicher etwas polemisch:

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