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Edition Rechtsextremismus

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Ideologien der Ungleichwertigkeit und <strong>Rechtsextremismus</strong> …<br />

157<br />

Einstellungen“ 3 (wie Autoritarismus und Soziale Dominanzorientierung, vgl. z. B.<br />

Duckitt & Sibley, 2010; Seipel, Rippl & Schmidt, 1995), auf die Verortung im<br />

politischen Spektrum (Best et al., 2013) oder auf andere individuelle Prädiktoren<br />

rechtsextremer Tendenzen verweisen.<br />

2.4 Vermittlungsinstanzen oder Mediatoren<br />

Ob und inwieweit die Prädiktoren fundamentalistische Ideologien (der Ungleichwertigkeit)<br />

beeinussen, hängt ganz entschieden davon ab, ob sich Personen mit<br />

fundamentalistischen Gruppen, Gemeinschaften oder Bewegungen identi zieren<br />

und mit diesen sozialen Gruppen, Gemeinschaften oder Bewegungen relevante<br />

soziale Vorstellungen teilen.<br />

Die damit angesprochenen sozialen Konstruktionen deniert Klandermans folgendermaßen<br />

(2014):<br />

„Social identity concerns the socially constructed cognitions of an individual about<br />

his membership in one or more groups. Collective identity concerns cognitions<br />

shared by members of a single group about the group of which they are a member”<br />

(Klandermans, 2014, S. 3; Hervorh. Im Original).<br />

Das heißt, wir haben es theoretisch zumindest mit zwei „Entitäten“, Beschaffenheiten<br />

oder Konstruktionen zu tun, deren Differenzierung in der klassischen<br />

Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1986) so explizit noch nicht vorgenommen<br />

wurde, aber in neueren Arbeiten (vor allem im Kontext politischer Aktionen<br />

und sozialer Bewegungen) eine wichtige Rolle spielt (z. B. Aroopala, 2012;<br />

Klandermans, Sabucedo, Rodriguez & Weerd, 2002): a) die Identi kation einer<br />

Person mit relevanten sozialen Bezugsgruppen und b) die interindividuell mehr<br />

oder weniger übereinstimmenden sozialen Konstruktionen der Mitglieder dieser<br />

Bezugsgruppen. Die empirische Differenzierung beider Konstruktionen dürfte allerdings<br />

– nicht zuletzt wegen den sehr unterschiedlichen Operationalisierungen –<br />

nicht leicht sein (vgl. Ashmore, Deaux & McLaughlin-Volpe, 2004; Jackson &<br />

Smith, 1999). Von diesen methodischen Schwierigkeiten und begrif ichen Unterschieden<br />

sehen wir zunächst ab:<br />

3 Autoritäre Überzeugungen und Soziale Dominanzorientierung werden in der sozialpsychologischen<br />

Literatur in Anlehnung an Allport (1935) auch als generalisierte Einstellungen<br />

(Six , 1996) oder als ideological beliefs bezeichnet (Jost, 2006).

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