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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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präattentionale<br />

sensorische<br />

Analyse<br />

Stimulus-<br />

Merkmale<br />

Expositions-<br />

vermeidung<br />

Stufen kognitiver Verarbeitung<br />

Objekt-<br />

Identifikation,<br />

Kategorisierung<br />

Objekte/<br />

Wortbedeutung<br />

Aufmerksamkeits-<br />

Abwendung<br />

Abbildung 6. Repräsentationsebenen-Modell der Abwehr (Greenwald, 1997)<br />

102<br />

Objekt-<br />

Verständnis<br />

einfache<br />

Propositionen<br />

Vermeidung von<br />

Propositionen<br />

Modi der Abwehr durch Vermeidung<br />

Coping <strong>und</strong> Abwehr<br />

Es lässt sich festhalten, dass die Leugnung angstbesetzter Objekte in den gesichteten<br />

Modellen fast durchweg eine Rolle spielt. Dies bestätigt eine ältere Übersicht von BEUTEL<br />

(1988) in der über 75 % der tiefenpsychologischen Modelle Leugnung thematisieren.<br />

Unterschieden wird dabei häufig zwischen einer »neurotischen« Form, manchmal im Sinne<br />

eines Nicht-wahrhaben-Wollens aversiver Aspekte des Geschehens, vermittelt durch<br />

kognitive Vermeidung <strong>und</strong> Selbstablenkung, <strong>und</strong> einer »psychotischen« Form mit starker<br />

Verzerrung oder totaler Leugnung ängstigender Objekte.<br />

Innerhalb des Bereichs neurotischer Verleugnung liegen unterschiedliche Beurteilungen<br />

der Bewusstheit von Abwehrobjekten sowie des Ausmaßes volitionaler Kontrolle des<br />

Abwehrmechanismus vor, so dass sich die von CRAMER (1998b; 2000) gezogene Grenze<br />

zwischen Abwehr <strong>und</strong> Bewältigung nicht durch alle Modelle zieht. Vielversprechend im<br />

Hinblick auf eine Vereinheitlichung tiefenpsychologischer <strong>und</strong> kognitiver Modelle erscheinen<br />

das Modell von HOROWITZ et al. (1990), mit dem versucht wird, Abwehrmechanismen<br />

als deskriptive Kategorien für Konfigurationen elementarer kognitiver Prozesse zu<br />

konzeptualisieren, <strong>und</strong> das Modell von GREENWALD (1997), der Abwehrprozesse einzelnen<br />

Phasen eines hierarchischen Informationsverarbeitungsmodells zuordnet.<br />

Schließlich sei angemerkt, dass tiefenpsychologische Modelle, in denen Aussagen über<br />

Abwehrmechanismen mit Urteilen über die Qualität der Persönlichkeitsorganisation<br />

verknüpft werden, für eine Untersuchung von Krankheitsverarbeitung <strong>und</strong> Uneinsichtigkeit<br />

bei Schizophrenie problematisch sind, da hier psychotische Phänomene selbst als maladaptiver<br />

Verarbeitungsmodus betrachtet werden. Die Erkrankung wäre in diesem Fall<br />

gleichzeitig Abwehr <strong>und</strong> Abwehrobjekt.<br />

Weitere dispositionelle Bewältigungs- <strong>und</strong> Defensivitäts-Ansätze<br />

elaborierte<br />

Verarbeitung d.<br />

Propositionen<br />

komplexe<br />

Inferenzen<br />

Vermeidung von<br />

Inferenzen<br />

Jenseits der i. e. S. tiefenpsychologischen Richtung, oftmals aber von ihr inspiriert,<br />

bemühen sich weitere dispositionelle Ansätze um die Erfassung zeitstabiler Personen-<br />

Merkmale, von denen angenommen wird, dass sie Vorhersagen situationsinvariant<br />

bevorzugter Klassen von Bewältigungsakten erlauben (s. MOOS & HOLAHAN, 2003). Diese<br />

reichen von perzeptiv-attentionalen Verarbeitungsstilen (z. B. Monitoring-Blunting:<br />

MILLER, 1987) bis hin zu Annahmen über Persönlichkeitsmerkmale, die den Hintergr<strong>und</strong>

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