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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Reliable Change Index<br />

schiedliche Varianten möglich <strong>und</strong> zu rechtfertigen (so entspricht z. B. ein einfacher<br />

Posttest-Mediansplit, wie er in der Forschungspraxis nicht selten vorgenommen wird,<br />

weitgehend einem Vergleich von Leistungsschwachen <strong>und</strong> Verschlechterer mit Leistungsstarken<br />

<strong>und</strong> echten Verbesserern). Es liegt aber auf der Hand <strong>und</strong> ist bei einer typologischen<br />

Analyse nicht zu ändern, dass jede Zusammenstellung von Typen zweiter Ordnung<br />

unweigerlich Gruppen erzeugt, die im Hinblick auf Leistungsniveau oder Differenzen eine<br />

deutliche Heterogenität aufweisen.<br />

4.6 Schlussfolgerungen aus der RCI-Literatur<br />

Die Sichtung der Vielzahl vorgeschlagener Veränderungskenngrößen zeigt, dass sich diese<br />

auf einen übersichtlichen Satz von noch zur Diskussion stehenden Indices reduzieren<br />

lassen, die empirisch verglichen werden können <strong>und</strong> sollten (z. B. durch eine erstmalige<br />

Anwendung auf WCSTdyn-Daten von Probanden mit Schizophrenie-Diagnosen). Dies sind:<br />

der »klassische« Reliable Change Index (kRCI) mit dem auf MCNEMAR (1969) zurückgehenden<br />

Standardfehler (JACOBSON et al., 1984; CHRISTENSEN & MENDOZA, 1986), die<br />

GULLIKSEN-LORD-NOVICK-Methode (RCIGLN) nach HSU (1989) <strong>und</strong> SCHÖTTKE et al. (1993)<br />

<strong>und</strong> der URCI (RCINDIV) nach ZEGERS <strong>und</strong> HAFKENSCHEID (1994) – auch wenn HAFKEN-<br />

SCHEID (2002) in einem niederländischen Artikel wieder eine Rückbesinnung auf den<br />

klassischen Ansatz zu propagieren scheint, da dieser voraussetzungsärmer ist; derselbe<br />

Autor (2000, S. 239) räumte zuvor bereits ein, dass sich die wahre Differenz nur dann<br />

unverzerrt schätzen lässt, wenn die beobachteten den wahren Mittelwerten entsprechen.<br />

Alle klassischen RCIs mit inadäquatem Nennerterm (z. B. einfacher SEM, Streuung der<br />

beobachteten Differenzen), alle RCI-Varianten, die von ihren Urhebern selbst explizit für<br />

obsolet erklärt worden sind (EDWARDS-NUNALLY-Methode; RCID) <strong>und</strong> alle übungsadjustierten<br />

Methoden (RSTnew) werden nicht weiter berücksichtigt.<br />

Da Sensitivität <strong>und</strong> Spezifität verschiedener Methoden nur unter Rekurs auf externe<br />

Kriterien verglichen werden können, muss sich die geplante Untersuchung primär auf die<br />

Vergleichbarkeit der Klassifikationen beschränken, um Empfehlungen für die künftige<br />

Forschungspraxis abzuleiten. Von besonderem Interesse ist hierbei der Kontrast zwischen<br />

der klassischen Methode <strong>und</strong> RCIs, die Regressionseffekte zu kontrollieren suchen (d. h.<br />

GLN, URCI).<br />

Für einen sinnvollen Vergleich der RCIs sollte bei der Anwendung der unterschiedlichen<br />

Berechnungsvorschriften von gleichen Verteilungskennwerten ausgegangen werden.<br />

Zudem sollte, anders als in den referierten Vergleichsarbeiten, ein einheitlicher Trennwert<br />

gewählt werden. Hierfür bietet sich die Methode nach JACOBSON et al. (1984) an.<br />

Eine sinnvolle Alternative bietet der Vorschlag von SCHÖTTKE et al. (1993), eine Deckeneffekt-Gruppe<br />

durch Subtraktion des Vertrauensintervalls von der Leistungsdecke zu<br />

identifizieren, wodurch eine signifikante Verbesserung im funktionalen Bereich im Rahmen<br />

des GLN-Modells nicht mehr möglich wäre. Seine Lage relativ zum JACOBSON-Cut-off ist für<br />

den WCSTdyn bislang unklar, was eine Erkenntnislücke darstellt.<br />

Schließlich sollte der von WIEDL, WIENÖBST, SCHÖTTKE <strong>und</strong> KAUFFELDT (1999) vorgestellte<br />

Trennwert von 43 korrekt sortierten Karten, der – wie auch die kritische Differenz<br />

von 15 Karten zur statistischen Absicherung von Veränderung – von WIENÖBST (1993)<br />

anhand der Streuung einer Stichprobe vergleichsweise geringer Größe bestimmt worden<br />

war (N = 23; DIFFcrit = 1,5 SD = 1,5 10 = 15 Karten; Cutoff = Leistungsdecke - DIFFcrit =<br />

58 - 15 = 43), sich aber in der Folgezeit wiederholt empirisch bewähren konnte (z. B.

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