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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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93<br />

Reliable Change Index<br />

Tabelle 8.<br />

Erschöpfende Typologie von Veränderung nach Jacobson et al. (1984) für den WCSTdyn<br />

Prätest<br />

Beeinträchtigt (D)<br />

Leistungsstark (F)<br />

Verbesserung<br />

(RCI ≥ zcrit)<br />

Stabilität<br />

(- zcrit < RCI < zcrit)<br />

Verschlechterung<br />

(RCI ≤ - zcrit)<br />

Verbesserung<br />

(RCI ≥ zcrit)<br />

Stabilität<br />

(-zcrit < RCI < zcrit)<br />

Verschlechterung<br />

(RCI ≤ -zcrit)<br />

Posttest<br />

Beeinträchtigt (D) Leistungsstark (F)<br />

sich verbessernde<br />

Leistungsschwache<br />

konstant<br />

Leistungsschwache<br />

sich verschlechternde<br />

Leistungsschwache<br />

logisch unmöglicher Fall<br />

Grenzfälle/ einfache<br />

Kategorienwechsler abwärts<br />

Verschlechterer i. e. S.<br />

Verbesserer/ Lerner i. e. S.<br />

Grenzfälle/ einfache<br />

Kategorienwechsler aufwärts<br />

logisch unmöglicher Fall<br />

sich verbessernde<br />

Leistungsstarke<br />

konstant<br />

Leistungsstarke<br />

sich verschlechternde<br />

Leistungsstarke<br />

Die vorgestellte Typologie erfordert einige abschließende Anmerkungen: (1.) Im Hinblick<br />

auf den Beitrag von SCHÖTTKE et al. (1993) zur GLN-Methode müsste die vorgestellte<br />

Typologie – streng genommen – sogar noch weiter ausdifferenziert werden: Für »stabil«<br />

leistungsstarke <strong>und</strong> leistungsschwache Fälle bliebe zu klären, ob Stabilität noch statistisch<br />

kontrolliert festgestellt werden kann oder ob die Prätest-Werte zu nahe an Testdecke bzw.<br />

Testboden liegen, um Veränderung in die jeweilige Richtung zu erlauben. Dieser Gedanke<br />

wird hier nicht umgesetzt, da die vorgestellte Typologie ohnehin bereits so hoch auflöst,<br />

dass sie forschungspraktisch (etwa für Gruppenvergleiche mit angemessener Teststärke)<br />

wenig nützlich ist <strong>und</strong> eher der Methodenreflexion dient, d. h. den ersten Schritt bei der<br />

Komposition von Meta-Typen darstellt. Auch besteht kein besonderes Erkenntnisinteresse<br />

an dieser Differenzierung, vor allem, wenn angenommen werden kann, dass im oberen<br />

Leistungsbereich die sichere Zugehörigkeit zur nicht-defizitären Gruppe die theoretisch<br />

bedeutsamere Information ist.<br />

(2.) Es muss jeweils eine Entscheidung über den Primat eines Bedeutsamkeitskriteriums<br />

getroffen werden: Sollten z. B. sich signifikant verbessernde, aber konstant im<br />

funktionalen Bereich verbleibende Personen primär als »Verbesserer« oder als »Leistungsstarke«<br />

konzeptualisiert werden? Eine solche Entscheidung kann letztlich nur unter Rekurs<br />

auf weitere, theoretisch interessante <strong>und</strong> praxisrelevante Außenkriterien (z. B. Prognose<br />

des Erfolgs von Rehabilitations- oder Trainingsmaßnahmen: z. B. WIEDL & SCHÖTTKE,<br />

2002) erfolgen.<br />

(3.) Hiervon unbeeinträchtigt <strong>und</strong> besonders zu problematisieren bleibt die Typisierung<br />

von Personen, deren Kategorienwechsel aufgr<strong>und</strong> ihres RCI-Werts nur als Zufallsfluktuationen<br />

entlang der durch den Trennwert markierten Grenze der Wertebereiche interpretiert<br />

werden kann (»stabile Grenzfälle« oder »einfache Kategorienwechsler«).<br />

(4.) Zusammenhängend mit diesem Problembereich bleibt ferner unklar, wie Metatypen<br />

(etwa: »Leistungsschwache« – »Verbesserer« – »Leistungsstarke« – »Verschlechterer«)<br />

komponiert werden sollten, um theoretisch sinnvolle <strong>und</strong> teststarke gruppenstatistische<br />

Select-by-marker-Analysen mit klinischen Stichproben zu ermöglichen. Hier sind unter-

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