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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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200<br />

Methoden<br />

2000), stationär behandelten geriatrischen Patienten (SCHMELING-KLUDAS, 2000), Hirntumoren<br />

(PETZ, DIETE, GADEMANN & WALLESCH, 2001), Leukämie (SCHUMACHER, KESSLER,<br />

RIEDEL & BÜCHNER, 1996) <strong>und</strong> Morbus Crohn (NORMANN & KORDY, 1991), aber auch bei<br />

psychischen Erkrankungen wie Depression (BÜHLER & PAGELS, 2003) <strong>und</strong> Schizophrenie<br />

(SCHMID, NEUNER, CORDING & SPIEßL, 2006; ANDRES et al., 1998; ENGLERT, GEBHARDT,<br />

SAUPE & STIEGLITZ, 1993).<br />

Wegen der hohen Durchführungsökonomie (ca. 10min Bearbeitungszeit) <strong>und</strong> der bereits<br />

existierenden Untersuchungen von Schizophrenie-Stichproben wurde der FKV-LIS SE für<br />

Studie 3 gewählt. Da die Vorgabe des Bewältigungsobjekts »Schizophrenie« o. ä. angesichts<br />

der nicht immer gegebenen Einsicht nicht in jedem Fall geeignet sein dürfte, wurde zur<br />

Erfassung eines Coping-Traits der habituelle Umgang mit Erkrankungen abgefragt (nach<br />

ALDWIN, 2007). Die entsprechende Instruktion findet sich in Anhang F.<br />

8.1.8 Stressbewältigung: Coping-Strategien-Test (CST)<br />

Der Coping-Strategien-Test (CST) ist ein an die neurokognitiven Charakteristika von<br />

Menschen mit Schizophrenie angepasstes Verfahren zur Erfassung habitueller Bewältigungsreaktionen<br />

im Umgang mit Alltagsstressoren.<br />

Die englische Coping Strategies Task wurde von RIVERA-MINDT <strong>und</strong> SPAULDING (2002)<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage des Ways of Coping Questionnaire <strong>und</strong> klinischen Erfahrungen mit<br />

Menschen mit Schizophrenie-Diagnosen konstruiert: Anstelle des üblichen Fragebogens<br />

wurde ein alternatives, einfacheres Antwortformat entwickelt, bei der die Respondenten<br />

große Item-Reaktionskarten in Kästen sortieren, die den Ankern der Skala entsprechen.<br />

Die Items wurden inhaltlich an die Zielpopulation angepasst (z. B. Item 14: » I tried to<br />

make myself feel better by smoking«; Item 50: »I cut myself«), ihre Formulierung wurde<br />

dabei einfacher gestaltet als in anderen Coping-Fragebögen. Die Bewältigungsobjekte<br />

werden vom Respondenten selbst, ggf. unter Rückgriff auf eine Ereignisliste, gewählt. Die<br />

ebenfalls beurteilte Stresshaftigkeit sollte mindestens mittelgradig sein, d. h. 50 von 100<br />

Punkten betragen.<br />

Die Autoren unterscheiden vier Skalen mit insgesamt 67 Items: »Flucht/Vermeidung«<br />

(16 Items), »Planvolles Problemlösen« (16), »Soziale Unterstützungssuche« (16) <strong>und</strong> »Verhaltensreaktionen«<br />

(19). Die Reliabilitäten dieser Subskalen fallen knapp ausreichend bis<br />

sehr gut aus (α = .64 - .90). Ein erster Validitätshinweis ergibt sich aus einer von den<br />

Autoren berichteten Korrelation der Vermeidungsskala mit dem fremdbeurteilten Funktionsniveau<br />

(Nurses’ Observational Scale for Inpatient Evaluation NOSIE-30: HONIGFELD,<br />

GILLIS & KLETT, 1966).<br />

Die CST wurde in der Osnabrücker Arbeitsgruppe um WIEDL im Rahmen einer Diplomarbeit<br />

mit Rückübersetzung <strong>und</strong> Konsensfindung mit den Autoren (s. BRISLIN, 2000)<br />

übersetzt (BUCKTING, 2008). Die Skalen wurden dabei zur Verbesserung der Testökonomie<br />

auf 47 Items gekürzt (CST-R), ohne die Reliabilität zu mindern, die auch nach der Revision<br />

für die deutschsprachige Fassung im Bereich der Originalversion lagen (α = .64 - .90). Das<br />

Testmaterial zum CST kann in Anhang G eingesehen werden.<br />

8.2 Ablauf <strong>und</strong> Durchführung der Untersuchungen<br />

Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen eines eigens geplanten Dissertationsprojekts im<br />

Anschluss an Diplomarbeiten von WALDORF (2005) <strong>und</strong> KRUPA (2005) am Institut für<br />

Psychologie der Universität Osnabrück durchgeführt.

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