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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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87<br />

Reliable Change Index<br />

statistisch signifikante Veränderung in die entsprechende Richtung nicht mehr auftreten.<br />

Diese Überlegung wird später erneut aufgegriffen.<br />

Zum dritten Mal publiziert wurde der Index von STEYER, HANNÖVER, TELSER <strong>und</strong><br />

KRIEBEL (1997), die ihn als »inferentielle Veränderungskenngröße« (Vinfer) bezeichnen. Im<br />

Folgenden wird er aufgr<strong>und</strong> der Publikationsreihenfolge weiterhin als RCIGLN bezeichnet.<br />

In der Rezeption der GLN-Methode besteht einige Unsicherheit darüber, welcher<br />

Mittelwert einen angemessenen Referenzpunkt der Regression darstellt (d. h. ob der der<br />

dysfunktionalen oder der funktionalen Verteilung, ob aus Stichproben oder Normgruppen).<br />

So empfahlen z. B. SPEER <strong>und</strong> GREENBAUM (1995) die Verwendung von Prä- <strong>und</strong> Posttestwerten<br />

der Stichprobe (was die Paralleltestannahme verletzt), STEYER et al. (1997) die<br />

Abschätzung aus »… hinreichend großen Stichproben« (S. 294). Es ist nun vorstellbar, dass<br />

z. B. im Bereich der kognitiven Schizophrenieforschung diese Entscheidung erhebliche<br />

Effekte zeitigen kann. HSU (1989) selbst hatte, ein wenig unklar, »… the relevant groups<br />

mean …« (S. 466) bzw. »… scores obtained in the reliability study« empfohlen, problematisierte<br />

allerdings zugleich die Identifikation einer solchen »relevanten« Gruppe. HSU<br />

(1999) greift dieses Problem wieder auf <strong>und</strong> kennzeichnet es als Problem des vernünftigen<br />

Urteils:<br />

The relevant group might be the group from which participants were selected<br />

for treatment because of their extreme pretest scores … the choice of norms<br />

(e.g., clinic vs. general-population means, standard deviations, and reliability<br />

coefficients) is not determined by the method but by the researcher's a priori<br />

judgment about which norms provide the most realistic estimates of the methods'<br />

parameters.<br />

(S. 595-596)<br />

4.3.4 Die Edwards-Nunally-Methode (EN)<br />

SPEER (1992, 1993) schlug, aufbauend auf NUNALLY (1967) <strong>und</strong> EDWARDS, YARVIS, MUELLER,<br />

ZINGALE <strong>und</strong> WAGMAN (1978) vor, Regressionseffekte durch eine Vorhersage des wahren<br />

Prätestwerts <strong>und</strong> die Signifikanz der Veränderung durch ein um diesen zentriertes<br />

Konfidenzintervall auf der Gr<strong>und</strong>lage des Standardmessfehlers zu kontrollieren (d. h. die<br />

Differenz zwischen beobachtetem Posttest- <strong>und</strong> geschätztem wahren Prätest-Wert wird am<br />

Standardmessfehler relativiert). Diese »Edwards-Nunally-Methode« (EN) soll hier aus drei<br />

Gründen nicht ausformuliert werden: Erstens argumentierte HSU (1995, 1999), dass die<br />

EN-Methode, wie schon der klassische RCI nach JACOBSON, FOLLETTE <strong>und</strong> REVENSTORF<br />

(1984), einen methodologisch unangemessenen, zu liberalen Standardfehler verwende, was<br />

sich auch in den Klassifikationsquoten von RCI-Vergleichsstudien widerspiegelt (z. B.<br />

BAUER, LAMBERT & NIELSEN, 2004). SPEER <strong>und</strong> GREENBAUM (1995, 2002) räumten dies<br />

indirekt ein <strong>und</strong> empfehlen mittlerweile wieder den klassischen RCI. Und zweitens<br />

revidierte SPEER (1999) selbst im Anschluss an ROGOSA (z. B. 1995) seine gr<strong>und</strong>legenden<br />

Überlegungen zur Notwendigkeit einer Kontrolle von Regressionseffekten: »I have fo<strong>und</strong><br />

Rogosa et al.'s arguments cogent and have come to believe that Jacobson's approach is the<br />

more appropriate one …, in spite of my earlier views …« (S. 1205).

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