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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Ergebnisse Studie 1<br />

Bei der Parallelanalyse wurden für N = 104 <strong>und</strong> 7 Variablen 1000 Zufallsdatensätze erzeugt<br />

<strong>und</strong> die kritischen Werte (95. Perzentil) der sich ergebenden Eigenwert-Zufallsverteilungen<br />

mit dem empirischen Eigenwerteverlauf verglichen. Für die empirischen WCST-Daten zeigt<br />

sich, dass der erste Eigenwert größer ausfällt (4,50 > 1,53), der zweite bereits nicht mehr<br />

(1,15 < 1,31), d. h. es wird die Extraktion einer Komponente empfohlen.<br />

Beim MAP-Test wird die durch die extrahierten Komponenten aufklärbare, systematische<br />

Varianz schrittweise aus den Korrelationen zwischen den Variablen auspartialisiert<br />

<strong>und</strong> die Komponentenanzahl bestimmt, bei der die mittlere Partialkorrelation der Residualmatrix<br />

minimal wird. Für die vorliegenden Daten wird die mittlere Partialkorrelation<br />

ebenfalls bei einer Komponente minimal (= .15). Auch der revidierte MAP-Test nach<br />

VELICER, EATON <strong>und</strong> FAVA (2000), der die vierte Potenz der mittleren Partialkorrelation<br />

zugr<strong>und</strong>e legt (=.06) empfiehlt die Extraktion einer Komponente.<br />

Die vorgestellte Analyse bestätigt insgesamt den bereits an Tabelle 18 gewonnenen<br />

Eindruck: In der betrachteten nicht-klinischen Stichprobe lassen sich die WCST-Daten<br />

reduzieren auf eine primäre Perseverations- <strong>und</strong> Problemlösungs-Komponente <strong>und</strong>, falls<br />

dies aus theoretischen Erwägungen heraus für sinnvoll erachtet wird, auf eine zweite<br />

Komponente, die durch Konzeptabbrüche konstituiert wird.<br />

9.5 Berechnung einer kritischen Differenz<br />

Es wurde die kritische Differenz für die »klassische« RCI-Variante (S. IVERSON et al., 2003)<br />

berechnet: Werden die in Tabelle 17 berichteten Standardabweichungen von SDA = 9,93<br />

<strong>und</strong> SDB = 9,88 sowie eine rtt = .70 <strong>und</strong> ein zcrit = 1,96 zugr<strong>und</strong>e gelegt, so ergibt sich ein<br />

ger<strong>und</strong>eter Standardfehler der Differenzen von SEDIFF = 7,67 <strong>und</strong> eine kritische Differenz<br />

von 7,67 1,96 = 15,03 (d. h. eine Veränderung um ±15 Karten entspricht einem z-Wert<br />

von ±1,956). Dies entspricht der kritischen Differenz, die WIENÖBST (1993) <strong>und</strong> WIEDL et al.<br />

(1999) anhand der Daten einer deutlich kleineren Stichprobe von Probanden mit Schizophrenie<br />

bestimmt hatten (1,5 SD).<br />

Wird diese kritische Differenz von der im WCST-64 theoretisch möglichen <strong>und</strong> empirisch<br />

gegebenen Decke von 58 korrekt sortierten Karten subtrahiert, so ist einsehbar, dass<br />

oberhalb von 43 Karten (da 43 + 15 = 58) kein statistisch signifikanter Zugewinn mehr<br />

möglich ist, sich also ein Deckeneffekt einstellt (vgl. SCHÖTTKE, BATRAM & WIEDL, 1993).<br />

9.6 Zusammenfassung von Studie 1<br />

Studie 1 konnte zeigen, dass die Stabilität des halbierten, ohne Abbruchkriterium durchgeführten<br />

WCST-64 (korrekte Sortierungen) in einer nicht-psychiatrischen Stichprobe zwar<br />

nicht exzellent, aber mit rtt = .70 noch akzeptabel für das geplante Vorgehen ist. Die von<br />

WIEDL et al. (1999) geschätzte kritische Differenz von 15 Karten konnte bestätigt werden.<br />

In der betrachteten nicht-psychiatrischen Stichprobe ergab sich eine Zwei-Komponenten-<br />

Struktur des Tests.

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