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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Wisconsin Card Sorting Test<br />

WALLACE, LIBERMAN, MACKAIN, BLACKWELL & ECKMAN, 1992) <strong>und</strong> konfrontierte sie vorab<br />

<strong>und</strong> im Anschluss mit medikationsbezogenen Problemsituationen. Während nur 14 % der<br />

WCST-Nichtlerner vom Training profitierten, zeigten ca. 65 % der beiden anderen Gruppen<br />

eine verbesserte oder durchgängig hohe Problemlösungskompetenz. WIEDL <strong>und</strong> SCHÖTTKE<br />

(2002) zeigten zudem, dass die zusätzliche Verwendung der <strong>dynamisch</strong>en WCST-<br />

Posttestwerte bei der Prädiktion von Problemlösungskompetenz <strong>und</strong> Medikationswissen<br />

eine inkrementelle Varianzaufklärung von 12 bis 17 % erbringt. Dies betraf sowohl finales<br />

als auch initiales Kompetenzniveau, wobei die Autoren diesen Zusammenhang durch den<br />

Einfluss vorausgegangener Lernprozesse erklären.<br />

WOONINGS, APPELO, KLUITER, SLOOFF <strong>und</strong> VAN DEN BOSCH (2003) beurteilten das soziale<br />

Funktionsniveau von 40 Teilnehmern eines achtwöchigen Rehabilitationsprogramms<br />

(Rehabilitation Evaluation Hall and Baker, REHAB: BAKER & HALL, 1988) <strong>und</strong> versuchten<br />

den Rehabilitationserfolg mit einem dynamisierten NELSON-MCST (Computerversion) mit<br />

zusätzlicher monetärer Verstärkung vorherzusagen. Die Lernerklassifikation erfolgte nach<br />

SCHÖTTKE et al. (1993), allerdings anhand der ungünstig verteilten Kategorienvariable, der<br />

sie zudem eine ungewöhnlich hoch erscheinende Reliabililität von rtt = .94 unterstellten.<br />

Überdies wendeten sie die Highscorer-Identifikationsregel von SCHÖTTKE et al. (1993),<br />

derzufolge sich diese nicht mehr statistisch signifikant verbessern können sollen, auf die<br />

Kategorien an, was beim WCST-64 <strong>und</strong> der hohen Reliabilität dazu führt, dass Highscorer<br />

im Prätest einen perfekten Score (= 6 Kategorien) benötigen – entsprechend fanden die<br />

Autoren keine (sondern 82,5 % Lerner <strong>und</strong> 17,5 % Nichtlerner).<br />

Das Sozialverhalten der Lerner wurde zu Beginn (g = 1,10) <strong>und</strong> am Ende (g = 0,77) der<br />

Maßnahme als angepasster beurteilt, beide verbesserten sich leicht (Nichtlerner: dPrä =<br />

0,54/dPool = 0,38; Lerner: dPrä = 0,25/dPool = 0,26), mit einem angesichts ihres niedrigeren<br />

Baseline-Levels erwartbaren Vorteil der Nichtlerner. Der <strong>dynamisch</strong>e MCST-Posttestwert<br />

konnte das REHAB-Eingangsniveau der Rehabilitanden deutlich besser vorhersagen als<br />

der Prätestwert (r = .10 .54, p < .01), was mit Ergebnissen von WIEDL <strong>und</strong> SCHÖTTKE<br />

(2002) übereinstimmt. Korrelationen mit dem Endniveau werden nicht berichtet.<br />

In ihrer o. g. Studie beurteilten KURTZ <strong>und</strong> WEXLER (2006) die funktionale Kapazität<br />

ihrer WCST-Typen in Rollenspielen zu Aufgaben aus verschiedenen Lebensbereichen wie<br />

Freizeit <strong>und</strong> Haushalt (UCSD Performance-Based Skill Assessment UPSA: PATTERSON,<br />

GOLDMAN, MCKIBBIN, HUGHS & JESTE, 2001). Ihre Intact performers unterschieden sich im<br />

UPSA-Summenscore signifikant von den Strong-learners (g = 1,42), die jedoch nicht<br />

signifikant besser abschnitten als Poor-learners (g = 0,32).<br />

WATZKE, BRIEGER, KUSS, SCHÖTTKE <strong>und</strong> WIEDL (2008) verfolgten die Entwicklung der<br />

Arbeitsfähigkeiten innerhalb eines neun- bis zwölfmonatigen Rehabilitationsprogramms.<br />

Verwendet wurde das Osnabrücker Arbeitsfähigkeitenprofil (O-AFP: WIEDL & UHLHORN,<br />

2006), mit dem Rehabilitanden im Hinblick auf die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarkts<br />

reliabel beurteilt werden können. Auf der Skala Lernfähigkeit am Arbeitsplatz<br />

unterschieden sich die 18 Highscorer <strong>und</strong> die 16 Lerner bereits vier Wochen nach<br />

Programmbeginn deutlich von den 7 Nichtlernern (d = 1,86 bzw. 0,84), wenngleich der<br />

Effekt des zweiten Vergleichs aufgr<strong>und</strong> der Stichprobengröße nicht statistisch abgesichert<br />

werden konnte. Gegen Ende der Maßnahme zeigten sich ebenfalls große <strong>und</strong> signifikante<br />

Effekte (d = 1,50 bzw. 0,90). Zum Katamnese-Zeitpunkt drei Monate nach Programm-Ende<br />

waren 66 % der Highscorer, 44 % der Lerner, jedoch kein Nichtlerner kompetitiv oder<br />

supportiv beschäftigt (χ 2 = 8,29; p < 0,05).<br />

Die Verwendung dimensionaler Maße des Lerngewinns (d. h. von Differenzwerten) zur<br />

Untersuchung der inkrementellen Validität des <strong>dynamisch</strong>en WCST hat zu inkonsistenten

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