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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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11.7 Analyse von OSSTI-Trennwerten<br />

272<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

Um Trennwerte für ein Einsichtsscreening mit der OSSTI zu bestimmen, wurden Receiver-<br />

Operating-Characteristics-Analysen (ROC) durchgeführt. Hierbei wurde das PANSS-Item<br />

G12 mit seinen inhaltlich definierten Kategorien dichotomisiert <strong>und</strong> als externes Klassifikationskriterium<br />

verwendet. Es wurden drei Trennwerte herangezogen (2,5 – 3,5 – 4,5): Ein<br />

G12-Trennwert von 2,5 entspricht dem Mediansplit <strong>und</strong> realisiert die Unterscheidung<br />

zwischen Personen mit <strong>und</strong> ohne »Einsichtsdefizite« (41 % – 59 %). Ein Wert von 3,5<br />

entspricht dem am häufigsten in der Literatur anzutreffenden Trennwert (34 % – 66 %).<br />

Ein Wert von 4,5 entspricht der Differenzierung von Personen mit höchstens moderaten<br />

Einsichtsdefiziten <strong>und</strong> solchen schwerer Uneinsichtigkeit (13 % – 87 %). Tabelle 69 zeigt<br />

Sensitivitäten <strong>und</strong> Spezifitäten für den mittleren OSSTI-Wertebereich <strong>und</strong> die entsprechenden<br />

Yule-Koeffizienten.<br />

Tabelle 69.<br />

Sensitivitäten <strong>und</strong> Spezifitäten der OSSTI für verschiedene PANSS-G12-Trennwerte<br />

Positiv,<br />

wenn<br />

PANSS G12 > 2<br />

Status-Cutoff:<br />

PANSS G12 > 3 PANSS G12 > 4<br />

OSSTI ≤ Sens. Spez. Y Sens. Spez. Y Sens. Spez. Y<br />

30 0,46 0,92 0,38 0,52 0,91 0,43 0,73 0,84 0,57<br />

31,5 0,51 0,88 0,39 0,55 0,86 0,41 0,73 0,78 0,51<br />

32,5 0,57 0,88 0,45 0,62 0,86 0,48 0,82 0,77 0,59<br />

34 0,66 0,84 0,50 0,69 0,80 0,49 0,82 0,70 0,52<br />

35,5 0,71 0,84 0,55 0,72 0,79 0,51 0,82 0,68 0,49<br />

36,5 0,71 0,80 0,51 0,72 0,75 0,47 0,82 0,65 0,47<br />

37,5 0,71 0,72 0,43 0,72 0,68 0,40 0,82 0,60 0,41<br />

38,5 0,71 0,68 0,39 0,72 0,64 0,37 0,82 0,57 0,39<br />

39,5 0,77 0,58 0,35 0,79 0,55 0,35 0,91 0,49 0,40<br />

40,5 0,86 0,50 0,36 0,83 0,45 0,27 0,91 0,39 0,30<br />

Anmerkungen. N = 85. Sens.: Sensitivität; Spez.: Spezifität; Y: Yule-Koeffizient (Sensitivität + Spezifität - 1)<br />

Für die ersten beiden G12-Trennwerte (2,5 <strong>und</strong> 3,5) liegt der optimale OSSTI-Trennwert<br />

bei 35,5 – hierdurch werden jeweils knapp über 70 % der Fälle mit G12-Einsichtsdefiziten<br />

<strong>und</strong> 84 bzw. 79 % ohne Defizite korrekt zugeordnet (für cG12 = 2,5: Likelihood ratio LR =<br />

4,46; Positive Prädiktive Power PPP = .76; Negative Prädiktive Power NPP = .81 [κ = .56];<br />

für cG12 = 3,5: PPP: .64; NPP: .85; LR = 3,38 [κ = .49]).<br />

Für die Identifikation schwerer G12-Defizite (ca. 12 %) ist ein geringerer Cut-off von<br />

32,5 geeigneter (cG12 = 4,5: LR = 3,56; PPP = .35; NPP = .97 [κ = .37]). Stellt diese das<br />

Screening-Ziel dar, so führt die niedrige Prävalenz zu einer sehr niedrigen PPP <strong>und</strong> einer<br />

sehr hohen NPP, d. h. die OSSTI sollte nur verwendet werden, um schwere Uneinsichtigkeit<br />

auszuschließen, nicht um sie festzustellen (s. STREINER, 2003).

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