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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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10.9 Soziodemographische <strong>und</strong> klinische Daten der Metatypen<br />

243<br />

Ergebnisse Studie 2<br />

Bevor im Folgenden versucht wird, die spezifischen kognitiven Defizite von verbesserten<br />

<strong>und</strong> leistungsschwachen Probanden (bzw. Lernern <strong>und</strong> Nichtlernern) über eine multivariate<br />

Analyse unabhängiger WCST-Variablen zu erhellen, sollen die vorgeschlagenen<br />

RCI-Metatypen durch die verfügbaren soziodemographischen <strong>und</strong> klinischen Variablen<br />

charakterisiert werden. Im Folgenden bezeichnen die Begriffe »Leistungsstarke« <strong>und</strong><br />

»Highscorer«, »Verbesserer« <strong>und</strong> »Lerner« sowie »Leistungsschwache« <strong>und</strong> »Nichtlerner«<br />

jeweils dieselben Gruppen.<br />

Alter. Das Alter zum Zeitpunkt der Untersuchung korrelierte zu beiden Messzeitpunkten<br />

negativ mit der Anzahl korrekt sortierter Karten (jeweils r = -.32, p < .001). Es besteht<br />

ein signifikanter Altersunterschied zwischen den RCI-Performanz-Gruppen, F(2, 397) =<br />

25,89 (p < .001). Während sich zwischen Leistungsstarken (MHS = 31,08 [±8,76]) <strong>und</strong><br />

Verbesserern (MLR = 33,40 [±9,14]) zwar ein signifikanter, aber schwacher Unterschied<br />

zeigte (Games-Howell: p < .05; g = 0,26), war die leistungsschwache Gruppe durchschnittlich<br />

9,8 Jahre älter als die beiden anderen Gruppen (MNL = 42,06 [±11,73]; g = 1,05 zum<br />

gewichteten arithmetischen Mittel).<br />

Geschlecht. Während die Geschlechter in erwarteten Anteilen Lerner stellen,<br />

verschiebt sich das Verhältnis bei Leistungsstarken <strong>und</strong> Leistungsschwachen dahingehend,<br />

dass überzufällig viele Nichtlerner weiblich bzw. Highscorer männlich sind (χ 2 [2] = 10,31; p<br />

< .01). Bei der Betrachtung dieser beiden Typen zeigt das Quotenverhältnis (OR = 2,15),<br />

dass ein Proband 2,15mal wahrscheinlicher als leistungsstark klassifiziert wurde als eine<br />

Probandin.<br />

Schulabschlüsse <strong>und</strong> Ausbildung. Lerner <strong>und</strong> Leistungsstarke unterscheiden sich<br />

nicht in der Anzahl ihrer kumulierten Ausbildungsjahre (MHS = 12,48 [±2,27]; MLR =12,32<br />

[±2,19]), Nichtlerner weisen signifikant kürzere Gesamtausbildungszeiten auf (Helmert-<br />

Kontrast: t[397] = 4,66: p < .001). Für eine Subgruppe von 260 Personen lagen außerdem<br />

Angaben zum Schulabschluss (bzw. zur Anzahl absolvierter Regelschuljahre) vor. Es zeigte<br />

sich, dass Nichtlerner (nNL = 32) häufiger als erwartet Volks- oder Hauptschule (13 statt<br />

erwarteter 6,6) <strong>und</strong> seltener (5/ 13) das Gymnasium besucht haben, während in der<br />

leistungsstarken Gruppe (nHS = 120) umgekehrte Verhältnisse herrschen (Haupt-/<br />

Volksschulen: 16/ 25; Abitur: 60/ 49; χ 2 [6] = 18,34; p < .01). Die Gruppe der Lerner<br />

verteilte sich erwartungsgemäß auf die Schulformen. Es zeigte sich kein signifikanter<br />

Zusammenhang zwischen Lernertyp <strong>und</strong> der Wahrscheinlichkeit, eine Ausbildung<br />

absolviert zu haben (für N = 397; χ 2 [2] = 3,05 n. s.).<br />

Familienstand. Für die Subgruppe von 225 Personen, für die Angaben zum Familienstand<br />

vorlagen (85,3 % ledig – 14,7 % in Partnerschaft) zeigten sich keine bedeutsamen<br />

Abweichungen von der erwarteten Verteilung (χ 2 [2]= 2,72 n. s.).<br />

Alter bei Ersterkrankung <strong>und</strong> Erkrankungsdauer. Während das Alter bei<br />

Ersterkrankung (N = 337) keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Lernertypen aufwies, spiegelte der Bef<strong>und</strong> zur Erkrankungsdauer den des Lebensalters<br />

wider (N = 335; Highscorer: MHS = 6,44 [±7,12] Jahre [nHS = 158] < Lerner: MLR =8,99<br />

[±8,28] Jahre [nLR = 136] < Nichtlerner: MNL = 14,56 [±12,56] Jahre [nNL = 41]). Wegen<br />

ungleicher Gruppengrößen <strong>und</strong> Verletzung der Varianzhomogenitätsannahme wurden<br />

Welch-Test <strong>und</strong> post hoc Games-Howell-Tests berechnet (Welch-F[2; 99, 89] = 10,16;<br />

p < .001; für alle Einzelvergleiche p < .05).<br />

Anzahl Hospitalisierungen. Auch in diesem Bereich wurde die Levene-Statistik<br />

signifikant <strong>und</strong> auf den Welch-Test zurückgegriffen (Welch-F[2; 9,65] = 3,91; p < .05). Der

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