Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

8. Methoden
8.1 Beschreibung der Instrumente
8.1.1 Exekutivfunktionen: Wisconsin Card Sorting Test (WCST)
Statischer und dynamischer WCST wurden ausführlich in Kapitel 3 beschrieben.
8.1.2 Krankheitseinsicht: Osnabrücker Skala zu Therapieeinstellung und
Identifikation psychischer Beschwerden bei Schizophrenie (OSSTI)
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Methoden
Zur Erhebung der selbsteingeschätzten psychischen Verfassung und der subjektiven
Behandlungsbedürftigkeit wurde ein Fragebogen von KRUPA (2005) aus der Osnabrücker
Arbeitsgruppe um WIEDL eingesetzt (s. Anhang E). Der Fragebogen, der ursprünglich nur
mit »KE 5.0« überschrieben wurde (auch, weil Begriffe wie »Krankheitseinsicht«, »psychische
Beschwerden« ö. ä. für einen Fragebogen für Patienten mit Schizophrenie-Diagnosen
ungeeignet sind), wird seitdem als »Osnabrücker Skala zu Therapieeinstellung und
Identifikation psychischer Beschwerden bei Schizophrenie« (OSSTI) bezeichnet. So sollen
Verwechslungen mit existierenden ähnlichen Akronymen vermieden werden (z. B. aus
Körpererfahrung, Kooperationseinstellung, Konflikterziehung, kindliche Entwicklung).
Der OSSTI war von KRUPA (2005) in Anlehnung an die SUMD (AMADOR et al., 1993),
BIRCHWOODs (1994) Insight Scale (BIS) und den SAIQ (MARKS et al., 2000) konzipiert
worden. Die Ursprungsversion umfasste 24 Items (sechsstufige Likert-Skalen), die drei
Subskalen zugeordnet waren (1: Identifizierung von psychotischen Symptomen;
2: Behandlungsbedürftigkeit und Compliance; 3: Konsequenzen einer psychischen
Erkrankung). Die erste Trennschärfenbestimmung erfolgte anhand einer Konstruktionsstichprobe
von 26 Patienten mit Schizophrenie-Spektrums-Diagnosen. Sie führte zum
kompletten Ausschluss von Skala 3 und zu einer weiteren Kürzung von 6 Items. Der Autor
berichtet für die finale Version Konsistenzen von α1 = .67 (Items 2, 4, 6, 8) und α2 = .77
(Items 1, 3, 5, 7, 9, 10). Weitere psychometrische Analysen konnten aufgrund der Stichprobengröße
nicht stattfinde, Validitätsbelege fehlen bislang.
8.1.3 Sekundäres verbales Gedächtnis: Auditiv-Verbaler Lerntest (AVLT)
In der geplanten Studie 2 wird der Versuch unternommen, den Klassifikationsalgorithmus
nach WIENÖBST (1993) und WIEDL (1999) zur Typisierung von Performanzprofilen im
dynamischen WCST im Hinblick auf die Homogenität der resultierenden Subgruppen zu
verbessern. Die mit diesem Ansatz verbundene Select-by-marker-Strategie, die eine Fall-
Auswahl anhand von Variablen fordert, die reliabler und theoretisch fundierter sein sollten
als psychiatrische Diagnosen (z. B. biologische und kognitive Marker), dient der Erhöhung
einer definierten Validität (s. HELMCHEN, 1988) – im Fall des WCSTdyn der Vorhersage
von Kriterien des Lern- und Rehabilitationserfolgs (vgl. WATZKE et al., 2008; WIEDL &
SCHÖTTKE, 2002; WIEDL et al., 1999).
In Studie 2 wird, wie bei WIEDL et al. (1999), die verbale Lernfähigkeit in dem auf REY
(1964) zurückgehenden und durch LEZAK (1983) bekannt gemachten Auditiv-Verbalen
Lerntest (AVLT) in der Übersetzung von HEUBROCK (1992) als eine solche Kriteriumsvariable
herangezogen. Wortlistentests des sekundären verbalen Gedächtnisses wie der AVLT