Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Ergebnisse Studie 2
Es besteht ein deutlicher Effekt des Performanztyps auf die verbale Intelligenz dahingehend,
dass sich Leistungsstarke und Lerner nicht unterschieden, die leistungsschwachen
Probanden jedoch signifikant und deutlich schlechter abschneiden (für Metatypologie B:
g = -0,77; F[2, 209] = 9,58; p < .001; Games-Howell: jeweils p < .001). Es besteht im
Übrigen ein starker Zusammenhang zwischen IQ-Schätzung und der berichteten Anzahl
absolvierter Schul- und Ausbildungsjahre (r = .48, p < .001), wodurch die IQ-Differenzen
mit den Bildungsunterschieden korrespondieren.
Wie nach den oben berichteten Subtypen-Vergleichen erwartet werden konnte, wirkt
sich die Umgruppierung der Aufwärts-Grenzfälle auf die mittlere Gedächtnisleistung der
Nichtlerner aus: Hier vergrößert sich der Abstand zur Gesamtgruppe der Lerner und
Highscorer deutlich von g = -0,88 (15P43) bzw. g = -0,93 (15P42) auf g = -1,42 (kRCI-B).
Dies soll noch einmal im Detail anhand einer Betrachtung der Wechsler illustriert
werden. In der Subgruppe der 262 Pbn, für die komplette AVLT-Datensätze verfügbar
waren, traten durch die Änderung der Zuordnungsregeln 17 Wechsler zwischen Nichtlerner-
und Lerner-Kategorie auf: 12 Pbn, die von der 1,5-SD-Regel (c = 42) als Nichtlerner
klassifiziert werden, gelten nach Metatypologie B als Lerner, da sie im Posttest den
funktionalen Bereich erreichen, obwohl sie die kritische Differenz verpassen (Aufwärts-
Grenzfälle: MPPD = 11,33 [±3,14]; MWCST_Post = 49,75 [±4,00]). In fünf Fällen verhält es sich
umgekehrt, d. h. diese erreichen zwar die erforderlichen +15 Karten, bleiben aber im
dysfunktionalen Bereich und gelten daher nach der neuen RCI-Metatypologie als Nichtlerner
(MPPD = 18,80 [±3,19]; MWCST_Post = 37,00 [±2,92]). Demnach umfasst die Nichtlerner-
Gruppe für den AVLT jetzt 12 - 5 = 7 Fälle weniger.
Tabelle 50 liefert die deskriptive Statistik der Wechsler und konkordant klassifizierten
Probanden: Es fällt auf, dass die AVLT-Leistung des ersten Wechsler-Typs (Lerner nach
kRCI-B) nicht von der der konkordant klassifizierten Lerner zu unterscheiden ist, die des
zweiten (Nichtlerner nach kRCI-B) hingegen nicht von der der konkordant klassifizierten
Nichtlerner.
Trotz der Varianz-Inhomogenität der Gruppen und der kleinen Fallzahlen kann vorsichtig
gefolgert werden, dass Nichtlerner nach Osnabrücker Regel, die durch die neue
Metatypologie als Lerner klassifiziert werden (Wechsler 1), ein deutlich besseres verbales
Gedächtnis bzw. Lernpotenzial im AVLT aufweisen als statistisch verbesserte Leistungsschwache
(nach RCI-Metatypologie), die nach 15P42 als Lerner gelten (Wechsler 2) und
auch als konkordant klassifizierte Nichtlerner. Auch dieser Befund rechtfertigt ihre
Umgruppierung.
Tabelle 50.
Verbales Gedächtnis (AVLT) diskordant beurteilter Lerner und
Nichtlerner (15P42 und kRCI-B)
Einteilung nach 15P42 vs. kRCI-B M SD n
konkordante Highscorer 47,83 11,13 117
konkordante Lerner 44,92 10,28 101
Wechsler 1: 15P42 NL kRCI-B LR 45,33 14,49 12
konkordante Nichtlerner 31,30 7,73 27
Wechsler 2: 15P42 LR kRCI-B NL 30,20 12,56 5
Anmerkung. 15P42: 1,5-SD-Regel mit Trennwert 42; kRCI-B: Metatypologie B
(s. o.); LR: Lerner; NL: Nichtlerner