Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Wisconsin Card Sorting Test
dargeboten wurden (hier: Prätest drei Blöcke Training Posttest). Da GOLDBERG et al.
(1987) eine Reihe von Folgearbeiten nach sich zog (z. B. WIEDL, 1999), werden die erweiterten
Instruktionen und Rückmeldungen hier im Wortlaut wiedergegeben:
(1.) Explikation der Stimulus-Dimensionen: »There are only three possible rules to
match the cards. You can sort them by color, shape, or number«;
(2.) Generelle Ankündigung von Kategorienwechseln: »Sometimes the correct rule to
match the cards changes without any warning. Only one rule is correct at any given
time and it will stay the same for a while. You have to figure out which one the test requires«;
(3.) Einzelkarten-Feedback und Instruktion zum Kategorienwechsel: »Right now you
should be matching by color. You must ignore the number of things and the shape of
things. – Right; they are both the same color. This one is red and so is this one« bzw.
»Wrong; remember you have to match the color and ignore the shape and number«;
sowie bei Kategorienwechseln: »Another part of the test involves shifting the rule you
use to match. After you make ten correct choices in a row, the rule always changes.
You have to figure out the new rule. I will tell you wether you are right or wrong. It
will not be color anymore. – Right; you are matching by shape now. It is no longer
color« bzw. »Wrong; you have to think of another rule. It is not color anymore. It
must be shape or number«.
GOLDBERG et al. (1987, S. 1009)
Nur die dritte Maßnahme, die Card-by-card-Instruktion, führte in dieser Stichprobe zu
einem signifikanten und deutlichen Leistungszuwachs, der allerdings im Posttest nicht
erhalten blieb (d. h. es handelte sich um eine reine prosthetische Kompensation sensu
CARLSON und WIEDL, 1992). Die Autoren interpretierten ihren Befund als Hinweis auf eine
Störung der durch den DLPFC vermittelten Exekutivfunktionen, diskutieren allerdings
auch die Möglichkeit einer Remediation von Defiziten bei weniger schwer beeinträchtigten
Probanden.
Reaktionen auf die Studie von GOLDBERG et al. (1987), die mit ihrem an KRAEPELINs
Dementia-praecox-Konzept erinnernden Titel (»Further evidence for dementia of the
prefrontal type in schizophrenia«, S. 1008) und ihrem Rehabilitations-Pessimismus
provozierte, ließen nicht lange auf sich warten:
BELLACK et al. (1990) zeigten, dass sich die WCST-Performanz einer weniger schwer
erkrankten, aber akut symptomatischen Stichprobe durch eine Kombination von erweiterter
Instruktion und monetärer Verstärkung auch ohne Einzelkarten-Feedback steigern lässt
(allerdings nur für N = 9!). Wie bereits oben berichtet, hatten die Autoren in einem anderen
Ast derselben Studie gezeigt, dass monetäre Verstärkung allein keine Effekte zeitigt.
Anders als GOLDBERG et al. (1987) informierten die Autoren ihre Teilnehmer im Trainingsdurchgang
zu Beginn sehr ausführlich über alle WCST-Regeln, wobei sie stärker
interaktiv vorgingen (»… Each time you choose, you should try to decide which will be
correct: color, shape, or number. If you think color is correct, what would you do? Good
…«). Zusätzlich wurde die strukturierte konzeptuelle Verarbeitung zweimal fünf Karten
lang durch eine Instruktion zur Verbalisierung des Entscheidungsprozesses angeregt
(Level-3-Verbalisierung: vgl. CARLSON & WIEDL, 1992, S. 163-164). Spätere Studien (s. u.)
konnten den Effekt solcher Verbalisierungen sogar ohne erweiterte Instruktion belegen
(vgl. CHOI & KURTZ, 2009; PERRY et al., 2001; STRATTA et al., 1997). Der Effekt war im
Standard-Posttest noch am Folgetag stabil. Interessanterweise berichteten die Autoren,