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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Ergebnisse Studie 3<br />

Es ist auffällig, dass die internen Konsistenzen der mit fünf bzw. drei Items recht kurzen<br />

FKV-Skalen unbefriedigend niedrig ausfallen (α = .50 – .67). Die hohen Interkorrelationen<br />

der Skalen F1 <strong>und</strong> F5 bzw. F2 <strong>und</strong> F3 lassen eine Zusammenfassung allerdings gerechtfertigt<br />

erscheinen. Die Reliabilitäten der FKV-Superskalen fallen entsprechend höher <strong>und</strong><br />

akzeptabel aus. Mit einer Ausnahme (Flucht/Vermeidung) ergeben sich gute bis sehr gute<br />

Konsistenzkoeffizienten für die deutlich längeren CST-Skalen. Hier erscheint die Zusammenfassung<br />

zu Superskalen weniger gerechtfertigt (d. h. diese sind heterogener als im Falle<br />

des FKV), allerdings ergeben sich auch hier zwei hoch konsistente <strong>und</strong> unabhängige Skalen.<br />

Tabelle 87 zeigt die konvergenten Validitäten. Hierzu sind einige relativierende Anmerkungen<br />

angebracht: Die Interpretation der folgenden Koeffizienten als »konvergente«<br />

Validitäten setzt voraus, dass die Instrumente als Operationalisierung generalisierter<br />

Coping-Stile konzeptualisiert werden. Dies ist jedoch nicht selbstverständlich, denn erstens<br />

erfassen sie Bewältigung auf unterschiedlichen Ebenen (FKV: Krankheit allgemein – CST:<br />

selbst gewählte Coping-Objekte), zweitens umfassen sie teilweise unterschiedliche Kategorien<br />

von Bewältigung (z. B. erfasst der FKV keine sozialen oder ausagierenden Coping-<br />

Akte). Angesichts dieser Einschränkungen fallen die Korrelationen der jeweiligen Superskalen<br />

befriedigend aus (r = .45 bzw. .39).<br />

Oben wurde dargestellt, dass FKV-Item 32 als Indikator sozialer Bewältigung gewählt<br />

wurde, die ansonsten über den FKV nicht operationalisiert wird. Eine Betrachtung der<br />

Korrelation mit der entsprechenden, hoch reliablen CST-R-Skala ergab, dass das Item<br />

hierfür eine hohe konvergente Validität aufweist (rFKV-32-CST-R SU = .64, p < .001).<br />

Tabelle 87.<br />

Konvergente Validitäten von FKV-LIS <strong>und</strong> CST-R<br />

FKV-F1 FKV-F2 FKV-F3 FKV-F4 FKV-F5 FKV-AKT FKV-DEF FKV-32<br />

CST-R SU .02 .33 * .31 * .10 .04 .36 * .03 .64 **<br />

CST-R VR .44 ** -.25 -.17 .22 .29 + -.24 .44 ** .12<br />

CST-R FV .20 .10 .01 .15 .11 .07 .19 .11<br />

CST-R PP -.09 .41 ** .21 -.01 .05 .37 * -.04 .10<br />

CST-R-AKT -.04 .45 ** .33 * .06 .06 .45 ** .00 .50<br />

CST-R-DEF .40 ** -.10 -.10 .22 .25 -.11 .39 * .14<br />

Anmerkungen. N = 43; CST-R: revidierter Coping-Strategien-Test; FKV: Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung;<br />

FKV-LIS F1: depressive Verarbeitung; F2: aktives Coping; F3: Ablenkung, Selbstaufbau; F4:<br />

Religiosität, Sinnsuche; F5: Bagatellisierung, Wunschdenken; FKV-AKT: F2 + F3; FKV-DEF: F1 + F5; FKV-32:<br />

»Hilfe anderer in Anspruch nehmen«; CST-R SU: soziale Unterstützung; VR: Verhaltensreaktionen; FV: Flucht,<br />

Vermeidung; PP: planvolles Problemlösen; CST-R-AKT: SU + PP; CST-R-DEF: VR + FV<br />

*p ≤ .05; **p ≤ .01; +p < .10<br />

Im nächsten Schritt wurden die Zusammenhänge zwischen Coping <strong>und</strong> soziodemographischen,<br />

klinischen <strong>und</strong> kognitiven Variablen sowie <strong>Krankheitseinsicht</strong> betrachtet (Tabelle<br />

88). Es fanden sich keine Zusammenhänge von Coping, Geschlecht <strong>und</strong> Lebensalter, mit<br />

der Ausnahme, dass jüngere Teilnehmer ihre im CST berichtete Bewältigung als effektiver<br />

(r = -.41, p < .01) <strong>und</strong> die Coping-Objekte als kontrollierbarer einschätzten (r = -.31,<br />

p < .06). Coping-Variablen korrelieren nicht mit der Erkrankungsdauer oder der Anzahl<br />

bisheriger Hospitalisierungen. Es fanden sich keine Zusammenhänge mit Bildung oder<br />

geschätzter prämorbider verbaler Intelligenz. Ausnahmen bilden Zusammenhänge des

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