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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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218<br />

Ergebnisse Studie 2<br />

Zweitens stützen die empirisch gegebenen Maxima die theoretischen Überlegungen zur<br />

Leistungsdecke des WCST-64: Bei der einfachen Win-stay/Loose-shift-Strategie werden<br />

unweigerlich mindestens fünf Perseverationsfehler begangen. Ein weiterer Fehler wird zur<br />

Etablierung der ersten Kategorie oder, falls diese erraten wird, aufgr<strong>und</strong> der entstehenden<br />

Konstellation aus mehrdeutigen Karten bei einem späteren Wechsel gemacht. Entsprechend<br />

erreichte kein einziger der 510 <strong>getestete</strong>n klinischen <strong>und</strong> nicht-klinischen Probanden<br />

im statischen WCST-64-Prätest mehr als 58 korrekt sortierte Karten. Dieser Wert markiert<br />

die eigentliche Leistungsdecke des WCST-64 <strong>und</strong> soll daher zur Berechnung von Cutoff-<br />

Werten verwendet werden.<br />

Drittens ist augenfällig, dass die Osnabrücker 15-Punkte-Regel, die aus einer Standardabweichung<br />

von zehn korrekt sortierten Karten abgeleitet wurde (WIENÖBST, 1993),<br />

offenbar trotz der geringen Datenbasis bereits eine recht genaue Schätzung der Populationsstreuung<br />

zugr<strong>und</strong>e legte. Inwieweit diese 1,5-SD-Regel jedoch mit RCI-Methoden i. e.<br />

S. vergleichbar ist, wird im Folgenden untersucht.<br />

10.4 Bestimmung <strong>und</strong> Vergleich der Trennwerte<br />

Aus den Kennwerten in Tabelle 23 wurden folgende Trennwerte berechnet: (1.) Cutoff c<br />

nach JACOBSON et al. (1984) jeweils mit der US-amerikanischen <strong>und</strong> der Osnabrücker<br />

Stichprobe aus Studie 1 zur Schätzung der Kennwerte der funktionalen Population; (2.) den<br />

Trennwert der GLN-Methode, der sich aus den Überlegungen von SCHÖTTKE et al. (1993)<br />

ergibt: Liegt die Leistungsdecke eines Tests innerhalb des um den vorhergesagten Paralleltestwert<br />

gelegten Konfidenzintervalls, so kann keine statistisch signifikante Verbesserung<br />

mehr konstatiert werden. Es ist also möglich, alternativ zu normativ begründeten Trennwerten<br />

einen rein methodologisch-statistisch f<strong>und</strong>ierten Cutoff zur Identifikation besonders<br />

leistungsstarker Personen zu berechnen <strong>und</strong> diesen mit Cutoff c zu vergleichen.<br />

Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass dieser GLN-Cutoff für den regressionsanalytisch<br />

geschätzten Paralleltestwert gilt, der bei hohen Werten näher am Mittelwert der<br />

Population liegt. Zur Abschätzung des Anteils jener Personen, bei denen Deckeneffekte eine<br />

weitere Verbesserung vereiteln, muss dieser Paralleltestwert betrachtet werden. Tabelle 24<br />

gibt eine Übersicht über die berechneten Trennwerte.<br />

Es ist offensichtlich, dass die Trennwerte a <strong>und</strong> b aufgr<strong>und</strong> der starken Überlappung der<br />

Verteilungen zu strikt bzw. zu liberal ausfallen <strong>und</strong> nicht zu gebrauchen sind. Interessanterweise<br />

liegen die beiden aus der US-amerikanischen <strong>und</strong> der Osnabrücker Vergleichsstichprobe<br />

berechneten Trennwerte c, denen zufolge die Leistung der funktionalen<br />

Population bei 42 bzw. 44 korrekten Sortierungen beginnt, nur eine Karte unter bzw. über<br />

dem ursprünglich von WIENÖBST (1993) anhand einer Stichprobe von nur 23 Probanden<br />

bestimmten Trennwert von 43. Der Trennwert für die Verwendung von T-Werten liegt<br />

ebenfalls bei 41,75.

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