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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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295<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

Im nächsten Schritt wurden zur Überprüfung von Hypothese 3.9 das hoch einsichtige <strong>und</strong><br />

das mutmaßlich defensiv uneinsichtige Cluster verglichen. Tabelle 89 zeigt die Ergebnisse.<br />

Hypothese 3.9 erfährt für die G12-Cluster keine Bestätigung: Es zeigen sich keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den beiden kognitiv intakten Clustern auf den Skalen des<br />

FKV oder des CST-R.<br />

Tabelle 89.<br />

Vergleich der Bewältigungsstile der kognitiv intakten Cluster<br />

mit hoher <strong>und</strong> geringer <strong>Krankheitseinsicht</strong>.<br />

G12-Cluster<br />

HI DEF nHI nDEF g 1 - β<br />

FKV-AKT 34,36 (±5,99) 35,04 (±7,17) 47 24 n. s.<br />

FKV-DEF 20,26 (±5,71) 20,46 (±5,86) 47 24 n. s.<br />

FKV-32 3,47 (±1,00) 3,50 (±1,00) 47 24 n. s.<br />

CST-R SU 20,05 (±7,47) 17,08 (±8,38) 21 13 n. s. 0,37 .17<br />

CST-R-VR 16,48 (±6,47) 15,92 (±6,65) 21 13 n. s.<br />

CST-R FV 18,67 (±6,98) 16,15 (±6,97) 21 13 n. s.<br />

CST-R-PP 23,19 (±6,65) 23,15 (±6,11) 21 13 n. s.<br />

OSSTI-Cluster<br />

FKV-AKT 34,69 (±5,56) 34,17 (±7,58) 49 24 n. s.<br />

FKV-DEF 20,29 (±5,46) 20,54 (±6,24) 49 24 n. s.<br />

FKV-32 3,76 (±0,97) 3,04 (±0,91) 49 24 U = 348 ** 0,74 .83<br />

CST-R SU 20,70 (±7,25) 15,00 (±7,71) 23 12 U = 78 * 0,75 .53<br />

CST-R-VR 17,26 (±8,18) 16,17 (±5,64) 23 12 n. s.<br />

CST-R FV 19,26 (±6,22) 15,83 (±8,73) 23 12 n. s.<br />

CST-R-PP 23,30 (±5,94) 22,42 (±7,31) 23 12 n. s.<br />

Anmerkungen. CST-R: revidierter Coping-Strategien-Test (SU: soziale Unterstützung; VR: Verhaltensreaktionen; FV:<br />

Flucht/Vermeidung; PP: planvolles Problemlösen); FKV-LIS: Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung, Listenversion<br />

(FKV-AKT: aktives Coping + Ablenkung <strong>und</strong> Selbstaufbau; FKV-DEF: depressive Verarbeitung + Bagatellisierung <strong>und</strong> Wunschdenken);<br />

OSSTI: Osnabrücker Skala zu Therapieeinstellung <strong>und</strong> Identifikation psychischer Beschwerden<br />

**p ≤ .01; *p ≤ .05; n. s.: nonsignifikant; 1 - β kalkuliert für zweiseitige Tests<br />

Das einzige Verarbeitungsmerkmal, in dem sich die OSSTI-Cluster unterscheiden, ist die<br />

selbstberichtete soziale Bewältigung: Hier berichten Probanden des DEF-Clusters weniger<br />

soziale Bewältigungshandlungen bei Alltagsstressoren <strong>und</strong> Erkrankungen (FKV-32). Der<br />

geringe Unterschied auf CST-R-SU wird für die G12-Lösung nicht signifikant.<br />

Um sicherzustellen, dass hoch einsichtige Probanden nicht vor allem aufgr<strong>und</strong> zusätzlicher<br />

Bewältigungsobjekte aus dem wichtigen Bereich »Krankheit« eine stärkere Suche nach<br />

sozialer Unterstützung berichten, wurden die Stressoren für die CST-Substichprobe<br />

(n = 43) klassifiziert: Insgesamt wählten nur 12 % der Befragten überhaupt krankheitsbezogene<br />

Stressoren aus, darunter eine Person (4 %) des hoch einsichtigen <strong>und</strong> drei Personen<br />

(25 %) des mutmaßlich defensiven Clusters. Insgesamt zeigten sich keine Unterschiede der<br />

Anteile an Bewältigungsobjekten aus verschiedenen Lebensbereichen (χ2[4] = 7,02; n. s.).<br />

Es sei auch noch einmal darauf hingewiesen, dass die hohe Korrelation zwischen FKV-32<br />

<strong>und</strong> CST-R-SU trotz wechselnder Bewältigungsobjekte eher einen Trait-Charakter des<br />

sozialen Copings nahelegt.

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