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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Im Folgenden sei:<br />

x Prätestwert<br />

y Posttestwert<br />

(y - x) Posttest-Prätest-Differenz (PPD)<br />

x, y Mittelwerte Prä- <strong>und</strong> Posttest<br />

s 2 , s Varianz, Streuung<br />

rxy<br />

rtt bzw. rxx/ yy, ρxx/ yy<br />

rDD/ ρDD<br />

Retest-Korrelation (Teststabilität)<br />

78<br />

Reliable Change Index<br />

Reliabilität eines Einzeltests (Prätest/ Posttest)<br />

Reliabilität der Differenzwerte<br />

F/ D funktionale/ dysfunktionale Population<br />

4.1 Über die Zuverlässigkeit von Differenzwerten<br />

»It appears that investigators who ask questions regarding gain scores would ordinarily<br />

be better advised to frame their questions in other ways.«<br />

CRONBACH & FURBY (1970, S. 80)<br />

Differenzen scheinen sich zur indirekten Messung von Veränderung unmittelbar anzubieten.<br />

PPD-Scores sind im Rahmen der Klassischen Testtheorie (KTT: GULLIKSEN, 1950) ein<br />

unverzerrter Schätzer wahrer Differenzen (ROGOSA, 1995; GUTHKE & WIEDL, 1996).<br />

Dennoch gelten sie als wenig zuverlässiger Lerntestparameter (CRONBACH & FURBY, 1970;<br />

LINN & SLINDE, 1977; GUTHKE & WIEDL, 1996; STELZL, 2005). Im Wesentlichen besagt das<br />

zentrale Argument, dass in eine Differenzvariable die Fehler zweier Messungen eingehen.<br />

Im Rahmen der KTT lässt sich dies anhand der Berechnungsvorschrift für die Reliabilität<br />

von Differenzen veranschaulichen (z. B. PETERMANN, 1978):<br />

Formel 01 offenbart einen Zusammenhang von Zuverlässigkeiten <strong>und</strong> Retest-Korrelation,<br />

der als »Reliabilitäts-Validitäts-Dilemma« oder »Reliabilitäts-Stabilitäts-Dilemma«<br />

bekannt wurde (HARRIS, 1963; SCHÖTTKE, BARTRAM & WIEDL, 1993): Die für gewöhnlich<br />

wünschenswerte Stabilität der Messung ist bei hohen internen Konsistenzen der Einzeltests<br />

nur um den Preis einer unbefriedigenden Zuverlässigkeit der Differenzen zu haben, die<br />

damit prognostisch invalide werden. Wird auf eine hohe Reliabilität der Differenzen<br />

abgezielt, so muss die Retest-Korrelation (regressionsanalytisch: die »Validität«) niedrig<br />

sein. »Welche inhaltliche Interpretation <strong>und</strong> Rechtfertigung ließe sich … für Differenzwerte<br />

von Tests angeben, wenn die … Tests unkorreliert sind <strong>und</strong> – nur diesen Schluss lässt<br />

die klassische Testtheorie bei substantieller Einzeltestreliabilität zu – offenbar inhaltlich<br />

Verschiedenes messen?« (PAWLIK, 1982, S. 26). Der Begriff »Dilemma« ist hier allerdings<br />

zu scharf: Bis zu einer Retest-Korrelation von ca. .60 liefern sehr hohe interne Konsistenzen<br />

(d. h. ≥ .90) eine noch akzeptable Differenz-Reliabilität. Wie aus der Berechnungsvorschrift<br />

aber hervorgeht, verfällt diese dramatisch, sobald die Stabilität in die Nähe der<br />

(01)

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