Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Ergebnisse Studie 3
Die varianzanalytische Prüfung ergab einen marginal signifikanten Effekt des Lernerstatus
auf G12-Einsicht (F[2, 223] = 2,8; p ≤ .06). Zur Absicherung wurde ein geplanter Kontrast
berechnet (Helmert: NL vs. LR, HS). Dieser wird signifikant (t[223] = 2,4; p < .01 [einseitig]),
was nonparametrisch abgesichert wurde (U = 2081,0; exaktes p < .02 [einseitig]):
Nichtlerner sind im Mittel moderat uneinsichtiger als Lerner und Highscorer. Alle
Nichtlerner, für die Einsichtsdaten verfügbar sind, fallen entsprechend in das KOG-Cluster,
Lerner und Highscorer entfallen hingegen zu fast gleichen Anteilen auf das HI- und das
DEF-Cluster.
Die gleiche Analyse wurde für die k-means-Cluster auf der Grundlage der OSSTI berechnet.
Auch hier zeigt sich das gleiche Bild: Von den zwölf Nichtlernern entfallen elf
(92 %) auf das kognitiv einsichtsreduzierte Cluster (χ 2 [4] = 71,0 [p < .01]). Der OSSTI-
Unterschied zwischen den Performanztypen fällt allerdings geringer aus und wird auch für
den Vergleich von Leistungsstarken und Nichtlernern nicht statistisch signifikant (gHS-NL =
0,28; 1 - β = .21).
11.13.4 Dispositionelle Defensivität der Startup-Cluster
Wie oben dargestellt, konnte Hypothese 3.4a partiell bestätigt werden: Die Offenheitsskala
(FR) des Eppendorfer Schizophrenie-Inventars (ESI) korreliert schwach mit Einsicht
(G12U: r = .18, p < .05; OSSTI: .17, r < .10). In Hypothese 3.8 wurde darüber hinaus
vorhergesagt, dass dieser Effekt auf Offenheitsunterschiede zwischen einer hoch einsichtigen
und einer mutmaßlich defensiven Gruppe zurückgeht. Dies wird im Folgenden geprüft.
Tabelle 83 zeigt die Offenheitswerte der k-means-Cluster (aus G12, WCSTdyn). Außerdem
dargestellt sind die Normwerte der ESI-Frankness-Skala. Da festgestellt wurde, dass
sich die Gruppen in mehreren Symptom-Dimensionen unterscheiden und Offenheit mit
Negativsymptomatik korreliert (r = -.25, p < .05, n = 95), wurden zusätzlich die PANSS-
Faktoren nach MAß et al. (2000) kontrolliert.
Tabelle 83.
Defensivität der Einsichtscluster, Vergleich mit Normwerten und Effektstärken (g) der
Unterschiede
N MESI-FR (SD) DEF KOG zRESPANSS(SD) DEF KOG
HI 51 5,35 (±2,99) 0,38 0,08 0,08 (±1,00) 0,42 -0,08
DEF 22 4,18 (±3,13) --- -0,27 -0,33 (±0,83) --- -0,19
KOG 22 5,09 (±3,38) --- --- 0,15 (±1,00) ---
NORM_SZ 239 5,79 (±3,32) 0,49 0,21 --- --- ---
NORM_KG 234 7,19 (±326) 0,92 0,64 --- --- ---
Anmerkungen. Negative Vorzeichen von g indizieren höhere Werte der Spaltengruppe. ESI-FR: Eppendorfer
Schizophrenie-Inventar, Offenheit (α = .69, rtt = .71); zRESPANSS: standardisierte Residuen, Regression ESI-FR auf
PANSS-POS und -NEG-Faktoren nach Maß et al. (2000); NORM_SZ: Schizophrenie-Normstichprobe des
Eppendorfer Schizophrenie-Inventars; NORM_KG: nicht-psychiatrische Normstichprobe des ESI
Mutmaßlich defensiv uneinsichtige Probanden antworten im ESI mit geringem bis
mittlerem Effekt defensiver als die Probanden des hoch einsichtigen Clusters und die der
ESI-Normstichprobe. Alle Patienten der Stichprobe, vor allem aber die des DEF-Clusters,
sind weniger offen als die nicht-psychiatrische Normstichprobe.