Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Methoden
Obwohl ursprünglich lediglich eine Überprüfung des Einsichtsmodells von STARTUP (1996)
mit dem dynamischen WCST nach WIEDL (1999) intendiert worden war, wurde im Verlauf
der theoretischen Auseinandersetzung zunehmend die Notwendigkeit einer Vorstudie zur
Überprüfung der Retest-Reliabilität des WCST-64 und einer Revision des Lernertypen-
Algorithmus nach WIENÖBST (1993) deutlich. Daher wurde die in Kapitel 7 (Fragestellung
und Hypothesen) vorgestellte Struktur aus drei aufeinander aufbauenden Studien gewählt.
8.2.1 Ablauf Studie 1
Die Datenerhebung zu Studie 1 wurde in Räumlichkeiten der Berufsfachschulen für Ergotherapie
in Bad Bentheim (Akademie Überlingen Nordhorn) und Osnabrück (Deutsche
Angestellten-Akademie Osnabrück-Emsland) zwischen März 2007 und Februar 2008
durchgeführt. Das Design sah eine Messwiederholung des WCST-64 bzw. die vollständige
Durchführung eines WCST-128 ohne das konventionelle Abbruchkriterium nach sechs
vollständigen Kategorien vor. Nach 64 Karten wurde eine geringfügig variierte Instruktion
der Standarddurchführung (vgl. Kongs et al., 2000) wiederholt, um Pausendauer und
Informationsaufnahme an den dynamischen WCST anzugleichen.
Alle Gespräche, Testungen und individuellen Feedbacks erfolgten im Einzelsetting
während der regulären Unterrichtszeit, ein generelles Debriefing mit einer Präsentation des
wissenschaftlichen Hintergrunds im Klassen- bzw. Übungsgruppenverbund. Mit allen Teilnehmern
wurde ein Interview zu soziodemographischem Hintergrund und relevanten
klinischen Variablen (v. a. Dyschromatopsie) durchgeführt. Alle Teilnehmer erhielten nach
Abschluss der Testung eine Aufwandsentschädigung von 5 €. Die Beschreibung der
Stichprobe (N = 110) erfolgt im entsprechenden Ergebnisteil in Abschnitt 9.1.
8.2.2 Ablauf Studie 2
Um für Studie 2 (Vergleich von RCIs, Revision der Lernertypologie) eine möglichst große,
in ihrer Performanz heterogene Analysestichprobe zu sammeln, wurde die Stichprobe von
Studie 3 (N = 85, s. u.) mit Archivdaten aus verschiedenen Schizophrenie-Studien der
Gruppe um WIEDL gepoolt, in denen v. a. die externe Validität des WCSTdyn betrachtet
wurde (WIENÖBST, 1993; KAUFFELDT, 1997; UHLHORN, 2000; WIEDL & SCHÖTTKE, 2002;
WIEDL, WIENÖBST, SCHÖTTKE & KAUFFELDT, 1999; WIEDL, WIENÖBST, SCHÖTTKE, GREEN &
NUECHTERLEIN, 2001; WIEDL, KEMPER, UHLHORN & SCHÖTTKE, 2005; WALDORF, 2005;
BUCKTING, 2008; HANSEN, 2008). Alle betrachteten Teilnehmer vorgenannter Arbeiten
hatten eine Diagnose einer Schizophrenie-Spektrums-Erkrankung nach DSM-IIIR, DSM-IV
oder ICD-10 erhalten. Die Beschreibung der Gesamtstichprobe (N = 400) erfolgt im
Ergebnisteil von Studie 2 in Abschnitt 10.2.
8.2.3 Ablauf Studie 3
Die Datenerhebung von Studie 3 erfolgte auf allgemeinpsychiatrischen und psychotherapeutischen
Stationen psychiatrischer Kliniken (ehemaliges Niedersächsisches Landeskrankenhaus
Osnabrück, jetzt AMEOS-Klinikum [34 % der Stichprobe]; LWL-Klinik
Lengerich [9,4 %]; Zentrum für seelische Gesundheit Marienheide [8,2 %]), psychiatrischen
Abteilungen von Allgemeinkrankenhäusern (Bethesda AK, Hamburg-Bergedorf
[7,1 %]), in psychiatrischen Wohn- und Pflegeeinrichtungen (Hans-Peter-Kitzig-Haus,
Osnabrück [3,5 %]; Arche-Zentrum, Bremerhaven [20 %]; AWO-Wohnanlagen