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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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83<br />

Reliable Change Index<br />

(3.) regressionsbasierte Methoden im engeren Sinne – hierbei werden Differenzen<br />

zwischen regressionsanalytisch vorhergesagten <strong>und</strong> beobachteten Werten betrachtet (v. a.<br />

MCSWEENY, NAUGLE, CHELUNE & LÜDERS, 1993). Die Unterscheidung zwischen den beiden<br />

letztgenannten Kategorien erscheint insofern künstlich, als sich, wie gezeigt werden wird,<br />

auch modifizierte Differenz-Methoden regressionsanalytischer Verfahren zur »Verbesserung«<br />

von Werten, etwa zur Schätzung wahrer Punkt- bzw. Differenzwerte bedienen.<br />

4.3.2 Einfache standardisierte Differenzen: der »klassische« RCI<br />

JACOBSON, FOLLETTE <strong>und</strong> REVENSTORF (1984) schlugen zunächst vor, die beobachtete<br />

Differenz (x2 - x1) am Standardmessfehler des verwendeten Tests, also an der Streuung<br />

beobachteter um wahre Werte zu relativieren. Das Resultat wird anschließend mit einem<br />

kritischen z-Wert (zcrit) verglichen:<br />

(04)<br />

Die erste <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legendste Überarbeitung dieses RCIs stammt von CHRISTENSEN <strong>und</strong><br />

MENDOZA (1986), die darauf hinwiesen, dass dieser nur für den Fall der Verfügbarkeit des<br />

wahren Prätestwerts tauglich sei. Sie schlugen den Standardfehler der Differenzwerte<br />

(SEDif) als Zähler des RCI-Bruchs vor. Ihre Korrektur wurde von JACOBSON, FOLLETTE <strong>und</strong><br />

REVENSTORF (1986) zum neuen Standard erklärt. CHRISTENSEN <strong>und</strong> MENDOZA (1986)<br />

verwendeten allerdings eine Berechnungsvorschrift für die empirisch gegebene Differenzwertstreuung,<br />

in die Prä- <strong>und</strong> Posttest-Varianzen sowie die doppelte Kovarianz zwischen<br />

den Messreihen eingehen:<br />

MAASSEN (2005) wies darauf hin, dass der in Formel 05 verwendete ambige Nennerterm<br />

zwei unterschiedliche Deutungen zulässt: (a) eine »probabilistische«, die die Autoren<br />

offenbar nahelegen wollten, als sie schrieben, ihr Standardfehler repräsentiere »… the<br />

amount of difference which one could expect between two scores, obtained on the same<br />

test by the same individual, as a function of measurement error alone« (CHRISTENSEN &<br />

MENDOZA, 1986, S. 307) – in diesem Fall sollte besser vom Standardmessfehler der<br />

Differenz gesprochen werden; <strong>und</strong> (b) eine »empirisch-gruppenstatistische«, in welchem<br />

Fall tatsächlich vom Standardfehler der Differenz i. e. S. (d. h. der Differenzwertstreuung)<br />

gesprochen werden kann. Der Unterschied liegt auf der Hand: Während nach Interpretation<br />

(a) die beobachtete Differenz eines Individuums unter Rekurs auf die theoretische<br />

Verteilung von Messfehlern unter der Nullhypothese geprüft wird, relativiert Interpretation<br />

(b) sie durch die empirische Differenzwertverteilung der Stichprobe. Spätere Autoren<br />

scheinen Interpretation (b) gefolgt zu sein (TEMKIN, HEATON, GRANT & DIKMEN; 1999;<br />

FRERICHS & TUOKKO, 2005). Sollten die Autoren Deutung (a) angelegt haben, ist ihre<br />

Notation des SEDIF unglücklich gewählt. Die auf MCNEMAR (1969) zurückgehende Formel<br />

des Standardfehlers der Messung der Differenzwerte, in die beide Standardfehler der<br />

Messungen separat eingehen, lautet:<br />

(05)

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