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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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10.3 WCST-Performanz auf Gruppenebene<br />

216<br />

Ergebnisse Studie 2<br />

Zunächst wurden die Prätest- <strong>und</strong> Posttestdaten der Schizophrenie-Stichprobe mit Hilfe<br />

eines Streudiagramms visuell inspiziert (Abbildung 14, modifiziert nach JACOBSON &<br />

TRUAX, 1991). Zu Illustrationszwecken wurden Achsenparallelen für den Trennwert <strong>und</strong><br />

Diagonalen zur Markierung eines Konfidenzbandes eingezeichnet. Der hier gewählte<br />

Trennwert von 42 korrekt sortierten Karten wird im Folgenden errechnet. Das Vertrauensintervall<br />

von ±15 Karten entspricht der kritischen Differenz, die von WIENÖBST (1993) <strong>und</strong><br />

WIEDL et al. (1999) durch die 1,5-SD-Regel bestimmt wurde. Die Buchstaben indizieren die<br />

in Abschnitt 4.5 beschriebenen Performanztypen.<br />

POST<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

f<br />

h<br />

i<br />

i<br />

10<br />

20<br />

30<br />

j<br />

d<br />

40<br />

a<br />

e<br />

Abbildung 14. Streudiagramm der Prä- <strong>und</strong> Posttest-Performanz von 400 Pbn mit<br />

Schizophrenie im WCSTdyn (korrekt sortierte Karten; Achsenparallelen: Trennwert<br />

[= 42]; Diagonalen: Konfidenzband für signifikante Veränderung [= ±15])<br />

Wird zunächst einmal angenommen, dass die Ordinaten-Parallele einen geeigneten<br />

Trennwert repräsentiert – was weiter unten gezeigt wird –, so ist auf den ersten Blick zu<br />

erkennen, dass die Baseline-Leistung einer einfachen Mehrheit von Probanden in den<br />

dysfunktionalen Wertebereich fällt (Typen d, f, h, i, j). Nach »Osnabrücker Regel« mit<br />

DIFFcrit = 15 <strong>und</strong> c = 43 (15P43) entfallen auf diese Subtypen nahezu 59 % der Stichprobe.<br />

Im Posttest kehren sich die Verhältnisse um, jetzt entfallen (für 15P43) über 85 % der<br />

Pbn auf die funktionalen Typen (a, b, c, d, f). Hiermit korrespondiert eine deutlich positive<br />

mittlere Posttest-Prätest-Differenz von etwa 13 korrekten Sortierungen auf Gruppenebene.<br />

Zu erkennen ist ebenfalls die substanzielle negative Schiefe der Verteilungen, da viele<br />

Probanden bereits im Prätest viele korrekt sortierte Karten erzielten (zSchiefe_PRÄ_ROH =<br />

-3,49/ zKurtosis_PRÄ_ROH = -3,37/ zSchiefe_POST_ROH = -13,56/ zKurtosis_POST_ROH = 10,29). Trotz der<br />

bereits geübten Kritik an der US-amerikanischen Normstichprobe von KONGS et al. (2000)<br />

wurden daher die korrekten Sortierungen in alters- <strong>und</strong> bildungskorrigierte T-Werte<br />

überführt (unter Verwendung der Total Errors [TE = 64 - korrekte Sortierungen]).<br />

Nonsignifikante Kolmogorov-Smirnov-Tests <strong>und</strong> die visuelle Inspektion der Histogramme<br />

zeigten, dass die Normalisierung erfolgreich war (zSchiefe_PRÄ_T = 1,68/ zKurtosis_PRÄ_T = -3,26/<br />

zSchiefe_POST_T = -1,73/ zKurtosis_POST_T = 0,27). Zwar wurde der KS-Test für die Posttest-<br />

50<br />

g<br />

b<br />

b<br />

60<br />

c<br />

Legende Typologie<br />

a leistungsstark, verbessert<br />

b stabil leistungsstark<br />

c leistungsstark, verschlechtert<br />

d Grenzfall aufwärts<br />

e Grenzfall abwärts<br />

f bedeutsam verbessert<br />

g bedeutsam verschlechtert<br />

h leistungsschwach, verbessert<br />

i stabil leistungsschwach<br />

j leistungsschwach, verschlechtert<br />

PRÄ

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