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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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<strong>Krankheitseinsicht</strong><br />

Eine höhere Tendenz von Patienten mit Schizophrenie zu sozial erwünschtem Antwortverhalten<br />

– selbst im Vergleich mit anderen psychiatrischen Stichproben – wurde in der<br />

Folge gef<strong>und</strong>en von MCPHERSON, PRESLY, ARMSTRONG <strong>und</strong> CURTIS (1974; Vergleich mit<br />

Ges<strong>und</strong>en: g = 1,53; Vergleich mit »neurotic patients«: g = 0,47; berechnet aus Tab. 5,<br />

ebd., S. 155), CROOKES <strong>und</strong> BUCKLEY (1976; Effekt r = .35, punktbiseriale Korrelation bei<br />

Kontrastierung »non-psychotischer« <strong>und</strong> »psychotischer« [inkl. depressiver] Patienten),<br />

VERMA (1979; Vergleich mit Ges<strong>und</strong>en: g = 0,93; Tab. 4, ebd., S. 33), KIRKCALDY (1986;<br />

Vergleich mit Ges<strong>und</strong>en: g = 0,89; Tab. 2, ebd., S. 125) <strong>und</strong> GARFIELD, ROGOFF <strong>und</strong><br />

STEINBERG (1987; Vergleich mit Ges<strong>und</strong>en: ca. d = 1,0; Abb. 3, ebd., S., 229).<br />

Einen frühen Validitätshinweis für Desirabilitätswerte als Maß der Selbsttäuschung fand<br />

NORMAN (1962), der zeigen konnte, dass Patienten mit hohen Werten auf der Edwards<br />

Social Desirability Scale auch ihre Performanz in einem kognitiven Leistungstest mehrfach<br />

unabhängig vom tatsächlichen Leistungsniveau positiv einschätzten <strong>und</strong> sich dabei auch<br />

durch negative Rückmeldung nicht beirren ließen (vgl. auch HAVENER & IZARD, 1962). Dies<br />

passt zu vergleichbaren Bef<strong>und</strong>en der Selbstüberschätzung an nicht-klinischen Repressors<br />

(FURNHAM, PETRIDES, SISTERSON & BALUCH, 2003).<br />

Inkonsistent blieben bislang Bef<strong>und</strong>e zum Zusammenhang von sozial erwünschtem<br />

Antwortverhalten <strong>und</strong> kognitiver Leistungsfähigkeit von Patienten: Während KIRKCALDY<br />

(1985) einen negativen Zusammenhang (r = -.40) von L-Werten des Eysenck Personality<br />

Inventory (EPI) <strong>und</strong> der Fähigkeit zur Reproduktion geometrischer Figuren fand, war bei<br />

RINA et al. (2004) die Fähigkeit zum Bilderergänzen (WAIS-R) positiv mit der entsprechenden<br />

MMPI-Skala korreliert.<br />

Korrelationen von Offenheit <strong>und</strong> <strong>Krankheitseinsicht</strong> <strong>und</strong> vergleichbar interpretierbare<br />

Bef<strong>und</strong>e liegen vor: HAU (1957) berichtete niedrige Neurotizismus-Werte der schizophrenen<br />

Patienten (Tab. 2, S. 672), jedoch eine sehr hohe negative Korrelation von r = -.73 mit<br />

den Lügenwerten. Er folgerte, bei den von ihm untersuchten Patienten sei »… im hohen<br />

Grade die Neigung anzunehmen, sich selbst-unkritisch bzw. pseudomoralisch oder<br />

geltungsbetont selbstüberschätzend zu äußern <strong>und</strong> in diesem Sinne neurotische Symptomatik<br />

<strong>und</strong> abnormes psychisches Verhalten abzulehnen« (S. 677). Dies stellten mit<br />

geringerem Effekt (r = -.29) später auch CROOKES <strong>und</strong> BUCKLEY (1976) fest.<br />

Keine Korrelation mit Neurotizismus, dafür mit Psychotizismus (r = -.33, p

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