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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Reliable Change Index<br />

Er fällt immer dann, wenn rtt > rxy (also praktisch immer) geringer aus als die beobachtete<br />

Streuung der Differenzen, die damit ein zu konservatives Kriterium darstellt. Wird nun<br />

angenommen, dass es sich bei Prä- <strong>und</strong> Posttest um parallele Messungen handelt (<strong>und</strong> ihre<br />

Bestimmungsstücke [rtt, s 2 ] dem Prätest oder Normwerten entnommen), so vereinfacht<br />

sich dieser SEDIF zur Wurzel des doppelten quadrierten Standardmessfehlers – so bei<br />

JACOBSON <strong>und</strong> TRUAX (1991), die damit den RCI formulierten, der vermutlich auch<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner ökonomischen Berechnungsvorschrift die bislang größte Resonanz fand<br />

<strong>und</strong> in dieser Form als »klassischer« RCI gilt:<br />

Eine Modifikation dieses RCIJT von CHELUNE et al. (1993) zur Kontrolle von Übungseffek-<br />

ten, die in der Neuropsychologie Anwendung findet, sieht vor, das durch SEDIF × zcrit<br />

gegebene Intervall um die mittlere Veränderung der Gruppe zu zentrieren. Dieses Vorgehen<br />

ist in mehrerlei Hinsicht problematisch: Es nimmt eine im Hinblick auf die Axiomatik<br />

der KTT fragwürdige konzeptuelle Unterscheidung von »wahrer« Veränderung, übungs-<br />

<strong>und</strong> fehlerbedingter Varianz vor, die dazu führt, dass das Kriterium zuverlässiger Verbesserung<br />

übermäßig strikt wird. Verbesserung wird nur dann konstatiert, wenn eine beobachtete<br />

Veränderung bei Gültigkeit der Nullhypothese unwahrscheinlich ist <strong>und</strong> das Individuum<br />

die mittlere Differenz einer relevanten Gruppe übertrifft. Auch das asymmetrische<br />

Konfidenzintervall um die mittlere Differenz, das einen höheren Veränderungsbetrag für<br />

Verbesserung als für Verschlechterung notwendig macht (offenbar, da Übung im Sinne<br />

eines konstanten Effekts als dem Leistungsabfall stets natürlicherweise entgegenwirkend<br />

gedacht wird), entbehrt einer soliden methodologischen Gr<strong>und</strong>lage. Die Methode der<br />

übungsadjustierten Differenzen soll aufgr<strong>und</strong> dieser Überlegungen nicht weiter verfolgt<br />

werden.<br />

Der Standardfehler lege artis des klassischen RCIs greift auf MCNEMARs (1969) Formel<br />

zurück <strong>und</strong> wurde unabhängig voneinander von IVERSON (IVERSON, LOVELL & COLLINS,<br />

2003; MORITZ, IVERSON & WOODWARD, 2003) <strong>und</strong> MAASSEN (2004) empfohlen. Die<br />

Autoren empfehlen, zumindest die streuungsbedingten Unterschiede der Standardmessfehler<br />

von Prä- <strong>und</strong> Posttest zu berücksichtigen. Im Gegensatz zum o. g. RCICM wird die<br />

Differenz hier wiederum unter Rückgriff auf die theoretische Verteilung unter Gültigkeit<br />

der Nullhypothese (<strong>und</strong> nicht auf die empirische Differenzwerteverteilung) geprüft:<br />

(06)<br />

(07)<br />

(08)

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