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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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283<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

Insgesamt klären Geschlecht, Positivsymptomatik <strong>und</strong> Einsicht ca. 20 % der Depressionsvarianz<br />

auf. Einsicht leistet nach Einschluss der Positivsymptomatik einen eigenen Beitrag<br />

zur Prädiktion negativer Emotionalität, ebenso wie der Interaktionsterm. Um die Interaktion<br />

von Einsicht <strong>und</strong> Positivsymptomatik zu veranschaulichen, wurden die für hohe,<br />

mittlere <strong>und</strong> niedrige Werte (-1 SD, M, +1 SD) von Positivsymptomatik <strong>und</strong> Einsicht<br />

regressionsanalytisch vorhergesagten Depressionswerte in Abbildung 27 dargestellt (nach<br />

COHEN & COHEN, 1975). Hier ist erstens ein Haupteffekt der Positivsymptomatik zu<br />

erkennen: Symptomatischere Patienten sind bedrückter <strong>und</strong> ängstlicher. Zweitens spielt<br />

die Ausprägung von Positivsymptomatik v. a. bei mittlerer bis hoher <strong>Krankheitseinsicht</strong><br />

eine Rolle. Bei geringer Symptombelastung geht Einsicht kaum mit negativer Emotionalität<br />

einher, <strong>und</strong> bei geringer Einsicht nimmt Depressivität <strong>und</strong> Angst mit steigender Positivsymptomatik<br />

deutlich weniger zu als bei hoher. In der Terminologie der Bewältigungsforschung<br />

(z. B. ALDWIN, 2007) könnte ein »Buffering-Effekt« der Uneinsichtigkeit speziell<br />

unter hoher Symptombelastung vorliegen.<br />

Für die OSSTI-Teilstichprobe wurde ebenfalls überprüft, ob der Interaktionseffekt für<br />

die per Fragebogen erhobene Einsicht gef<strong>und</strong>en werden kann. Das Modell (nicht dargestellt:<br />

F[3, 64] = 5,33 [p < .01]) klärt bei signifikanten Prädiktoren (POS, Einsicht) ebenfalls<br />

20 % der Depressionsvarianz auf. Die Interaktion wird hier nicht signifikant, allerdings<br />

reicht die Teststärke der Teilstichprobe (n = 69) für das Auffinden vermuteter Interaktionseffekte<br />

nicht aus (s. MCCLELLAND & JUDD, 1993).<br />

Depressivität/ Angst<br />

Depressivität/ Angst<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

hoch (-1 SD) mittel niedrig (+1 SD)<br />

Einsicht (PANSS G12)<br />

hoch (-1 SD) mittel niedrig (+1 SD)<br />

Einsicht (PANSS G12)<br />

Frauen<br />

n F = 85<br />

POS niedrig (-1 SD)<br />

POS mittel<br />

POS hoch (+1 SD)<br />

POS niedrig (-1 SD)<br />

POS mittel<br />

POS hoch (+1 SD)<br />

Männer<br />

n M = 125<br />

Abbildung 27. Vorhergesagte Depressionswerte für verschiedene Niveaus von Positivsymptomatik<br />

(POS) <strong>und</strong> Einsicht (x)<br />

Regression: Ŷ = 1,08*X1 + 0,36*X2 - 0,50* X3 - 0,09* X2*X3 + 5,51 (mit X1 = Geschlecht, X2 =<br />

Positivsymptomatik, X3 = Einsicht)

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