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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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277<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

Offenheit korreliert mit Negativsymptomatik (r = -.25, p < .05), ansonsten aber mit keinem<br />

der erfassten soziodemographischen, klinischen <strong>und</strong> neurokognitiven Merkmale. Um den<br />

Einfluss von Symptomatik <strong>und</strong> Neurokognition zu kontrollieren, wurde eine hierarchische<br />

Regression von G12-Einsicht auf die Positiv- <strong>und</strong> Negativsymptomatikfaktoren der PANSS,<br />

auf den WCSTdyn <strong>und</strong> ESI-Offenheit gerechnet (Tabelle 74). Das Regressionsmodell zeigt<br />

einen eigenständigen Beitrag der Offenheit. Weitere soziodemographische <strong>und</strong> klinische<br />

Merkmale wurden zunächst nicht berücksichtigt (jedoch im folgenden, ähnlichen Regressionsmodell,<br />

wo sie keinen Beitrag leisten: s. Tabelle 75). Die Partialkorrelation von Einsicht<br />

(G12) <strong>und</strong> Offenheit (ESI-FR) unter Kontrolle der genannten Variablen liegt schließlich bei<br />

r(G12, ESI-FR)-POS, NEG, WCSTdyn = .31 (p < .01).<br />

Tabelle 74.<br />

Prädiktion von Einsicht (G12) aus Symptomatik, Neurokognition <strong>und</strong><br />

Offenheit<br />

Prädiktor B SE β **<br />

Konstante 2,94 0,96<br />

PANSS-POS 0,18 0,04 0,41 **<br />

PANSS-NEG -0,01 0,03 -0,02 **<br />

WCSTdyn -0,02 0,01 -0,13 **<br />

ESI-FR -0,16 0,05 -0,30 **<br />

Anmerkungen. N = 95. Dargestellt ist das finale Modell (Schritt 4): F(4,90) = 7,98**;<br />

Schritt 1 (PANSS-POS): R 2 = .165**; Schritt 2 (+PANSS-NEG): R 2 = .17 (∆R 2 = .005);<br />

Schritt 3 (+WCSTdyn): R 2 = .181 (∆R 2 = .011); Schritt 4 (+ESI-FR): R 2 = .262 (∆R 2 =<br />

.081**), adj. R 2 = .23<br />

ESI-FR: Eppendorfer Schizophrenie-Inventar, Skala Frankness; PANSS: Positive and<br />

Negative Syndrome Scale (POS, NEG: Syndromfaktoren nach Maß et al. [2000]);<br />

WCSTdyn: <strong>dynamisch</strong>er Wisconsin Card Sorting Test<br />

**p ≤ .01 (zweiseitig)<br />

11.11 Interaktionen von Offenheit<br />

mit Psychiatrie-Erfahrung <strong>und</strong> Symptomatik<br />

Ein Lern-Modell der Einsicht (»klinische Sozialisationshypothese«, s. Abschnitt 6.5.15)<br />

wird nicht direkt unterstützt: <strong>Krankheitseinsicht</strong> ist nicht mit Krankheitsdauer oder der<br />

Anzahl an Klinikaufenthalten korreliert. Zur Überprüfung von Hypothese 3.4b (Moderation<br />

des Zusammenhangs von Defensivität <strong>und</strong> Einsicht durch die Anzahl der Hospitalisierungen<br />

[AHOS] als Indikator der Psychiatrie-Erfahrung) wurde die Stichprobe am AHOS-<br />

Median (= 3) gesplittet. Während sich in der Gruppe der 64 Patienten mit drei oder mehr<br />

Klinikaufenthalten kein Zusammenhang einstellt (r = .10), korrelieren die Variablen in der<br />

Gruppe der 22 Patienten mit höchstens zwei Hospitalisierungen <strong>und</strong> im Mittel weniger als<br />

fünf Jahren Erkrankung zu rG12_ESI-FR = .52 bzw. rS_G12_ESI-FR = .56 (p < .01; 7 fehlende<br />

AHOS-Werte). Für die OSSTI zeigte sich kein Effekt.<br />

Um diesen konditionalen Effekt multivariat zu testen, wurde eine multiple Regression<br />

von G12-Einsicht auf soziodemographische Daten, Symptomatik, <strong>Exekutivfunktionen</strong> sowie<br />

Offenheit, Chronizität <strong>und</strong> ihre Interaktion modelliert. Tabelle 75 zeigt die Zusammenfassung<br />

des finalen Modells. Positivsymptomatik, die dichotomisierte Anzahl an

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