Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Ergebnisse Studie 2
Angesichts der dargestellten hohen Korrelationen der Variablen PE, NPE, FMS mit den
Werten der entsprechenden Faktoren und ihrer niedrigen gemeinsamen Varianzen (Tabelle
53: < 4 %) ist ihre ausschließliche und differentielle Verwendung i. S. von Markiervariablen
gerechtfertigt. Zwar könnte für den ersten Faktor auch die eigentliche Markiervariable KS
weiterverarbeitet werden, die ja auch bei der Lernertypisierung mit dem WCSTdyn
verwendet wird, die PE haben jedoch die attraktive Eigenschaft, aufgrund ihrer Herleitung
unabhängig von der Markiervariable des zweiten Faktors (NPE) zu sein.
Für den Posttest-Durchgang (WCSTdyn) liegen bislang keine Erkenntnisse zur Komponentenstruktur
vor. Auch hier liegen die empirischen Eigenwerte der ersten beiden
Komponenten laut Parallelanalyse jeweils oberhalb des 95. Perzentils der entsprechenden
Zufallsverteilung (I. 4,42 > 1,32; II. 1,23 > 1,19). Die Hauptkomponentenanalyse des WCST-
Posttests wurde an 269 Probanden mit vollständigen Werten der 7 Variablen durchgeführt.
Vor allem die nonperseverativen Fehler (n = 294) wurden häufig nicht ausgewertet, da oft
nur ein Interesse an der Anzahl korrekter Sortierungen als Maß des Lernerfolgs bestand.
Tabelle 55 zeigt die bivariaten Zusammenhänge der Variablen.
Tabelle 55.
Korrelationen der WCSTdyn-Kennwerte (o.: Pearson; u.: Kendalls τ) für 269 Pbn mit
Schizophrenie-Spektrums-Diagnosen
KS KZA KAT PE NPE FMS TCFC
KS .99* .68* -.92* -.68* .03* -.70*
KZA .97* .67* -.91* -.67* .04* -.71*
KAT .64* .62* -.57* -.55* -.28* -.54*
PE -.85* -.83* -.53* .34* -.14+ .59*
NPE -.80* -.79* -.55* .48* .19* .58*
FMS -.08* -.08* -.35* -.08* .26* .07*
TCFC -.61* -.56* -.40* .45* .60* .11*
Anmerkungen. KS: korrekte Sortierungen; KZA: Konzeptantworten; KAT: Kategorien; PE: perseverative
Fehler; NPE: nichtperseverative Fehler; FMS: Failure to maintain set; TCFC: Sortierungen bis zum Abschluss
der ersten Kategorie (Trials to complete first category).
*: p ≤ .01; +: p ≤ .05
Bereits bei dieser ersten Betrachtung der Zusammenhänge wird deutlich, dass die nonperseverativen
Fehler im Posttest höher mit den Variablen des Primärfaktors zusammenhängen
als dies für den Prätest der Fall war – die hier gefundene Zusammenhangsstruktur des
WCSTdyn ähnelt hierin den in Studie 1 berichteten WCST-64-Daten nicht-klinischer
Probanden. Es steht also zu erwarten, dass auch die NPE-Variable auf dem Konzeptbildungs-
und Perseverationsfaktor lädt.
Obwohl 3 von 21 bivariate Korrelationen sehr hoch (r > .90) ausfallen, wurde eine
Hauptkomponentenanalyse gerechnet, um die Lösung mit denen von HKAs aus der
Literatur zum statischen WCST vergleichen zu können. Stichprobe und Zusammenhangsstruktur
erscheinen geeignet (KMO = .71; Bartletts Test: χ 2 [21] = 2944,4; p < .001). Eine
erste Promax-Rotation (Kappa = 4) ergab zwei weitgehend unkorrelierte Komponenten
(r = -.10), die zusammen 81 % der Varianz aufklären. Tabelle 56 zeigt Ladungen, Kommunalitäten
und MSA-Werte der Variablen für eine HKA mit Varimax-Rotation.
Die Komponentenmatrix bestätigt den ersten Eindruck: Die Intervention hat den ohnehin
schwachen, aber in klinischen Stichproben zumeist eigenständigen NPE-Faktor durch
leichte Erhöhung des Zusammenhangs der NPE mit den Variablen der primären