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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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11.13 Überprüfung des Startup-Modells<br />

284<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

Zur Überprüfung von Hypothese 3.5, die mit STARTUP (1996) einen kurvilinearen Zusammenhang<br />

von Einsicht <strong>und</strong> Kognition annimmt, wurde versucht, quadratische Funktionen<br />

an die Daten anzupassen, wobei α entsprechend adjustiert wurde. Einbezogen wurden die<br />

zwei Selbst- <strong>und</strong> Fremdeinschätzungsmaße der Einsicht (G12, OSSTI) <strong>und</strong> Maße der<br />

<strong>Exekutivfunktionen</strong>, des verbalen Gedächtnisses <strong>und</strong> der verbalen Intelligenz (WCST-64,<br />

WCSTdyn, kognitiver PANSS-Faktor nach Maß et al., 2000, AVLT, geschätzter IQ nach<br />

WST <strong>und</strong> LPS). Die Nullhypothese konnte nicht verworfen werden: Wo der quadratische<br />

Term signifikant wurde, leistete er keinen substanziellen Zuwachs an Varianzaufklärung<br />

(∆R 2 ≤ 1,5 %) <strong>und</strong> überstand die α-Adjustierung nicht.<br />

Dies invalidiert jedoch nicht notwendigerweise die Annahme einer differentiellen Verursachung<br />

von Einsichtsdefiziten: Der quadratische Zusammenhang von Kognition auf<br />

Einsicht muss aus theoretischer Perspektive als statistische Hilfskonstruktion betrachtet<br />

werden, deren Anpassungsgüte stark stichprobenabhängig ist. STARTUPs (1996) Modell legt,<br />

wie bereits ausführlich diskutiert, eine typologische Betrachtung nahe. Deren Ziel muss es<br />

sein, innerhalb der hinsichtlich Einsicht <strong>und</strong> kognitivem Funktionsniveau heterogenen<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit zuverlässig drei homogenere Teilmengen von Personen mit vorhergesagten<br />

Konfigurationen von Einsicht <strong>und</strong> Kognition zu identifizieren. Hier ist wiederum eine<br />

Clusteranalyse das angemessene Vorgehen.<br />

11.13.1 Identifikation von Startup-Clustern<br />

Es wurden wiederum zunächst zwei hierarchische Analysen an standardisierten Variablen<br />

berechnet (Nearest-neighbour-Methode zum Auffinden von Fällen mit atypischen Konfigurationen,<br />

gefolgt von Ward mit quadrierten euklidischen Distanzen). Dabei wurden alle 226<br />

Fälle mit PANSS-G12- <strong>und</strong> WCSTdyn-Werten einbezogen. Trotz der theoriegeleiteten<br />

Annahme dreier Cluster wurde in Abbildung 28 die Entwicklung des Heterogenitätsmaßes<br />

gegen die Clusteranzahl abgetragen (Intracluster-Fehlerquadrate, Spur-W-Kriterium).<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Reihe1 258,40 138,85 112,08 90,91 76,38 63,85 55,99 48,51 41,35<br />

Abbildung 28. Struktogramm einer Ward-Clusteranalyse für die<br />

Variablen PANSS-G12 <strong>und</strong> WCSTdyn<br />

Es zeigt sich ein deutlicher Elbow bei einer Drei-Clusterlösung. Im Dendrogramm konnte<br />

ein atypischer Fall identifiziert werden, der allerdings keinen Einfluss auf die Zuordnung<br />

ausübte <strong>und</strong> daher eingeschlossen wurde.

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