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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Tabelle 71.<br />

Korrelate fremdbeurteilter Adhärenz<br />

274<br />

M SD A B<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

SAI-E A> Akzeptanz 1,59 0,65 --- .23 +<br />

SAI-E B> Initiative 1,07 0,68 ---<br />

SAI-E-Summe 01-06 (Störungs-, Problembewusstheit) .23 + .28 *<br />

SAI-E 07 (Bewusstheit POS: n = 40) .12 * .33 *<br />

SAI-E 07 (Bewusstheit NEG, KOG: n = 46) .06 * .06 *<br />

SAI-E 08 (Symptomattribution) .06 * .14 *<br />

PANSS-G12U (Einsicht global, Fremdeinschätzung) .22 + .00 *<br />

OSSTI (Einsicht global, Selbsteinschätzung) .29 * .23 +<br />

Geschlecht -.11 * .43 **<br />

PANSS-Faktor Feindselige Erregung -.37 ** -.12 *<br />

Anmerkungen. N = 56; REL SAI-E Summe 01-06: α = .73; PANSS G12U: umgepoltes Insight-Item der<br />

Positive and Negative Syndrome Scale; SAI-E: Schedule for the Assessment of Insight, expanded<br />

*p ≤ .05; +p < .10<br />

SAI-E-<strong>Krankheitseinsicht</strong> korreliert schwach mit fremdeingeschätzter Eigeninitiative (B).<br />

Die Korrelationen der Adhärenz-Items mit der Summe der Items zu Störungs- <strong>und</strong><br />

Problembewusstheit (ΣSAI-E 01-06) scheinen insgesamt eine Konzeptualisierung von<br />

Adhärenz als Einsichtfacette statt als verhaltensbezogenes Konstrukt nicht zu rechtfertigen,<br />

da maximal 8 % der Varianz der Adhärenz durch Einsicht aufgeklärt wird. Ein differentieller<br />

Effekt zeigt sich für die Bewusstheit von Positivsymptomatik, die mit Initiative (B),<br />

nicht aber mit passiver Adhärenz (A) zusammenhängt.<br />

Die einzig statistisch signifikante Korrelation von Einsicht <strong>und</strong> Adhärenz besteht<br />

zwischen der OSSTI <strong>und</strong> fremdbeurteilter Akzeptanz der Behandlung. Dies gilt v. a. für das<br />

Item 02U (»Ich bin ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> habe keine psychischen Beschwerden«: r2A = .39; r2B = .38;<br />

p < .01).<br />

Zusätzlich wurden soziodemographische, klinische, kognitive <strong>und</strong> Coping-Korrelate der<br />

Adhärenz geprüft. Als hervorragender Prädiktor der aktiven Adhärenz erwies sich das<br />

Geschlecht des Patienten: Die 27 Frauen mit Schizophrenie-Diagnosen engagierten sich<br />

deutlich stärker als die 29 Männer (r = .43 bzw. g = 0,91).<br />

Darüber hinaus besteht noch ein Zusammenhang der passiven Adhärenz mit dem<br />

PANSS-Faktor »feindselige Erregung« nach MAß et al. (2000) von r = -.37 (p < .01), d. h.<br />

Patienten, die als feindseliger eingeschätzt werden, werden auch als weniger kooperativ bei<br />

der Medikamentenverabreichung gesehen. Hierbei muss jedoch bedacht werden, dass beide<br />

Urteile von der Pflege abgegeben werden <strong>und</strong> dass die stationäre Psychopharmakotherapie<br />

eine wesentliche Quelle von Konflikten zwischen Patienten <strong>und</strong> Pflegepersonal darstellt.<br />

Weitere Korrelate der Adhärenz fanden sich nicht. Die Geschlechter unterscheiden sich<br />

nicht in ihrer fremdbeurteilten feindseligen Erregung.

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