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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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3.5 Kurvilinearer Zusammenhang (quadratischer Term)<br />

zwischen Einsicht (G12) <strong>und</strong> <strong>Exekutivfunktionen</strong><br />

(WCSTdyn).<br />

3.6 Bei Wahl einer Drei-Cluster-Lösung (aus G12,<br />

WCSTdyn) ergeben sich die von STARTUP (1996)<br />

vorhergesagten Konfigurationen von Einsicht <strong>und</strong><br />

Neurokognition (I. G12[+], WCSTdyn[+];<br />

II. G12[±], WCSTdyn[-]; III. G12[-], WCSTdyn[+]).<br />

3.7 Depressivität (PANSS-Faktor) des hoch einsichtigen<br />

Clusters höher als die des kognitiv intakten<br />

uneinsichtigen Clusters.<br />

3.8 Kognitiv intaktes uneinsichtiges Cluster signifikant<br />

weniger offen als einsichtiges Cluster.<br />

3.9 Stärker problemorientiertes, weniger vermeidendes<br />

Coping (FKV, CST) des einsichtigen Clusters.<br />

12.2 Diskussion der Ergebnisse der einzelnen Studien<br />

12.2.1 Diskussion Studie 1: Reliabilität des WCST-64<br />

303<br />

nicht bestätigt<br />

bestätigt<br />

bestätigt<br />

bestätigt<br />

nicht bestätigt<br />

Diskussion<br />

Studie 1 stellt die erste Arbeit überhaupt dar, der sich eine Abschätzung der kurzfristigen<br />

Stabilität von WCST-64-Scores entnehmen lässt, die für die Veränderungsmessung im<br />

WCSTdyn mit RCI-Methoden nutzbar ist. In Kapitel 3 wurde dargestellt, dass in einer<br />

eigenen Sichtung der existierenden Studien lediglich vier identifiziert werden konnten, die<br />

die Stabilität des WCST-64 betrachtet haben (BASSO et al., 2001; GREVE et al., 2002; KONGS<br />

et al., 2000; WOODS et al., 2006). Alle haben ein N ≤ 57, drei ein Intertestintervall (ITI) von<br />

fast einem Jahr, nur eine unabhängige Studie (GREVE et al., 2002) fand eine hohe Stabilität<br />

der Fehlersumme (rS = .77), zwei (BASSO et al., 2001; WOODS et al., 2006) sehr niedrige<br />

Reliabilitätskennwerte (rtt < .40).<br />

Angesichts dieser enttäuschenden Bef<strong>und</strong>lage ist die gef<strong>und</strong>ene akzeptable Stabilität<br />

ermutigend: Es wird so erstmals möglich, Veränderungsmessung im WCSTdyn auf ein<br />

psychometrisch solides F<strong>und</strong>ament zu stellen. Die Stärken der Studie liegen (1.) in der<br />

Größe der gezogenen Stichprobe, die doppelt so groß ist wie alle, die bislang betrachtet<br />

wurden; <strong>und</strong> (2.) in der Angleichung des Intertestintervalls an den WCSTdyn durch eine<br />

zwischengeschaltete Wiederholung der Instruktion. Als weiteres Ergebnis resultiert, zieht<br />

man den klassischen Reliable Change Index (kRCI) zur Veränderungsmessung heran, aus<br />

der Retest-Korrelation <strong>und</strong> den Standardabweichungen der Durchgänge eine kritische<br />

Differenz von 15 korrekt sortierten Karten. Dies bestätigt die kritische Differenz, die<br />

WIENÖBST (1993) aus dem einfachen neuropsychologischen 1,5-SD-Kriterium abgeleitet hat<br />

<strong>und</strong> die in einer Reihe von Studien der Osnabrücker Gruppe zum Einsatz kam (z. B. WIEDL<br />

et al., 2001).<br />

Die beiden wesentlichen Kritikpunkte an Studie 1 sind folgende: Die Abschätzung der<br />

Retest-Reliabilität hätte erstens optimalerweise an einer großen Stichprobe aus der<br />

Population vorgenommen werden müssen, in der der Test verwendet werden soll – also an<br />

Probanden mit Schizophrenie-Diagnosen. Stattdessen wurde der Test an einer Verfügbarkeitsstichprobe<br />

durchgeführt, wobei nur soweit gegangen wurde, Probanden mit überwiegend<br />

nicht-akademischem Bildungshintergr<strong>und</strong> zu selegieren (Berufsfachschüler <strong>und</strong><br />

Teilnehmer kaufmännischer Fortbildungen <strong>und</strong> Umschulungen). Dies schränkt die

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