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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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Reliable Change Index<br />

der Differenzen (MCNEMAR, 1969) <strong>und</strong> ihrer radizierten Zuverlässigkeit (rDD 0,5 ). Der von<br />

ZEGERS <strong>und</strong> HAFKENSCHEID (1994) verwendete Standardfehler fällt also um den Faktor<br />

rDD 0,5 geringer aus, da die wahren Werte im Schnitt näher am Mittelwert liegen. Wird<br />

ferner aufgr<strong>und</strong> von postulierter Parallelität der Tests (bzw. pragmatisch) ein fester<br />

Standardmessfehler angenommen, so vereinfacht sich der Nenner zu rDD 0,5 × (2 × SE 2 ) 0,5 .<br />

Genau diesen Ausdruck verwendeten später HAGEMAN <strong>und</strong> ARRINDELL (1999) unter<br />

Rekurs auf CRONBACH <strong>und</strong> GLESER (1959) in einer »… further optimalization of RCID« (S.<br />

1174), die sie als »RCINDIV« bezeichneten, offenbar ohne ZEGERS <strong>und</strong> HAFKENSCHEID (1994)<br />

zu rezipieren. Die Autoren grenzen die Verwendbarkeit des RCINDIV, der hier weiterhin als<br />

URCI bezeichnet werden soll, auf Fälle mit rDD ≥ .40 ein. Im Hinblick auf die Auswahl<br />

angemessener Kennwerte wird die Verwendung von Stichprobenmittelwert <strong>und</strong> -streuung<br />

(für rDD) sowie der Normstreuung für einen einheitlichen Standardmessfehler empfohlen.<br />

Zur Abschätzung der Reliabilität für dessen Berechnung können verschiedene Schätzmethoden<br />

(rxy, α, λ2) herangezogen werden, die Datenerhebung sollte allerdings unter<br />

»Optimalbedingungen« (d. h. ohne relevante Veränderung) erfolgen. Die Schätzung der<br />

Einzelreliabilitäten (für rDD) erfolgt dann durch rtt = (s 2 – SE 2 )/s 2 , sie unterscheiden sich<br />

also nur aufgr<strong>und</strong> von Varianzunterschieden.<br />

Es bleibt festzuhalten, dass HAGEMAN <strong>und</strong> ARRINDELL (1999) ihren RCID (1993) zu<br />

Gunsten der ursprünglich von ZEGERS <strong>und</strong> HAFKENSCHEID (1994) vorgeschlagenen<br />

Verbesserung aufgegeben haben (»Though … RCID could be considered superior to RC in<br />

terms of correct classification of individuals, the present authors now recommend its even<br />

more precise successor RCINDIV«, S. 1175).<br />

Aufbauend auf den URCI legten BRUGGEMANS, VAN DE VIJVER <strong>und</strong> HUYSMANS (1997)<br />

einen »Reliability-Stability-Index« (RSTnew) vor, mit dem mit Hilfe einer Kontrollgruppe<br />

Übungseffekte kontrolliert werden sollen. Diese URCI-Variante soll keine weitere Beachtung<br />

finden, da MAASSEN (2000b) Fehler in der Berechnungsvorschrift aufzeigte.<br />

4.4 Zur Konkordanz der Resultate unterschiedlicher RCIs<br />

Ein kritischer Vergleich der vorgestellten RCI-Methoden kann sich auf die verbliebenen<br />

Konkurrenten RCI, RCIGLN <strong>und</strong> URCI beschränken <strong>und</strong> sowohl aus theoretischer wie auch<br />

aus empirischer Perspektive erfolgen. In der Literatur diskutiert wurden v. a. die statistischen<br />

Eigenschaften des klassischen Ansatzes (Unverzerrtheit der Schätzer, Fehlerrisiko)<br />

<strong>und</strong> der vermeintlich verbesserten Differenzwert-Indices sowie die Notwendigkeit bzw. Art<br />

der Kontrolle von Regressionseffekten.<br />

Verfechter des klassischen Ansatzes sind MAASSEN (2000b) <strong>und</strong> NACHTIGALL <strong>und</strong> SUHL<br />

(2002b, c; 2005), die aufgr<strong>und</strong> statistischer Überlegungen <strong>und</strong> Simulationsstudien gegen<br />

die Verwendung modifizierter RCIs einwandten, dass diese im Gegensatz zum klassischen<br />

Ansatz keine einheitliche Obergrenze für die Wahrscheinlichkeit von α-Fehlern einhielten,<br />

da diese in Abhängigkeit vom wahren Ausgangswert (GLN) bzw. vom wahren Differenzwert<br />

(URCI) variiert – das Risiko eines α-Fehlers könne sich so bei extremen wahren Werten<br />

mehr als verdoppeln (s. NACHTIGALL & SUHL, 2005, S. 243, Abb. 1).<br />

MAASSEN (2000b, 2001) kritisiert darüber hinaus den für den URCI verwendeten<br />

Standardschätzfehler <strong>und</strong> nimmt in Anspruch, gezeigt zu haben, dass sich bei der Verwendung<br />

der korrekten Varianz für KELLEYs (1947) Schätzformel (s. MAASSEN, 2000a) gerade<br />

der klassische Ansatz als Approximation eines korrekt auf dieser Formel aufbauenden RCIs

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