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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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10.12 Analyse von WCST-Fehlerprofilen<br />

257<br />

Ergebnisse Studie 2<br />

Bislang wurde gezeigt, dass sich die betrachtete Gr<strong>und</strong>gesamtheit anhand der Profile ihrer<br />

korrekten Sortierungen im WCSTdyn in relativ homogenere Teilgruppen einteilen lässt.<br />

Trotz der Untersuchung von WIEDL et al. (2004) zur Veränderung der Konstruktvalidität<br />

des WCST durch Dynamisierung ist zu den spezifischen Beeinträchtigungen von Lernern<br />

<strong>und</strong> Nichtlernern im Prätest noch vergleichsweise wenig bekannt. Die dargestellten<br />

separierbaren Faktoren des WCST <strong>und</strong> deren Interpretation sensu GREVE, LOVE, SHERWIN,<br />

MATHIAS, RAMZINSKI et al. (2002) eröffnen die Möglichkeit, eine kognitive Charakterisierung<br />

der Performanztypen anhand von WCST-Fehlertypen zu versuchen.<br />

Im Anschluss an die genannten Autoren wurde, analog zum oben beschriebenen Vorgehen,<br />

zunächst eine hierarchische Clusteranalyse nach Ward berechnet. Verwendet wurden<br />

die unkorrelierten Werte dreier erzwungener Faktoren aus einer Hauptkomponentenanalyse<br />

mit orthogonaler Rotation an den standardisierten Variablen PE, NPE <strong>und</strong> FMS des<br />

statischen WCST-64.<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Reihe1 702,61 495,55 341,82 281,57 236,61 195,09 164,21 143,27 126,50<br />

Abbildung 22. Struktogramm der Heterogenitätsentwicklung von<br />

Ward-Clustern auf der Gr<strong>und</strong>lage perseverativer, nonperseverativer<br />

<strong>und</strong> FMS-Fehler im WCST-64 (N = 313 Patienten)<br />

Das Struktogramm (Abbildung 22) zeigt einen Anstieg der Fehlerquadratsumme (Ellbow)<br />

bei einer Vier-Cluster-Lösung. Da diese sowohl mit der einfachsten Erwartung bei drei<br />

weitgehend unkorrelierten Fehlervariablen übereinstimmt (d. h. einer intakten Gruppe <strong>und</strong><br />

einer Gruppe pro Fehlertyp) als auch den Bef<strong>und</strong> von GREVE, LOVE, SHERWIN, MATHIAS,<br />

RAMZINSKI et al. (2002) an neurologischen Patienten repliziert, wurde sie als Startpartition<br />

einer sich anschließenden nicht-hierarchischen Analyse verwendet.<br />

Abbildung 23 zeigt die z-Werte dieser Fehlervariablen für die vier k-means-Cluster. Das<br />

Vorzeichen wurde so gewählt, dass positive Werte eine höhere Leistung, d. h. weniger<br />

Fehler anzeigen. Alle Clustergruppen erwiesen sich als deutlich varianzhomogener als die<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit (MeF = 0,30; nicht dargestellt). Das Ergebnis ist eindeutig <strong>und</strong> bestätigt<br />

Hypothese 2.5: Neben einer leistungsstarken Gruppe (High-functioning [HI]-Cluster 3)<br />

kann die Gr<strong>und</strong>gesamtheit in drei weitere Cluster mit spezifischen Fehlertypen eingeteilt<br />

werden: Die Probanden des Clusters 1 (PE) begehen im statischen WCST mit deutlichem<br />

Abstand die meisten perseverativen Fehler (z < -2), unterscheiden sich aber augenscheinlich<br />

nicht in den beiden anderen Teilbereichen. Cluster 4 (NPE) ist ausschließlich durch die<br />

Häufung nicht-perseverativer Fehler gekennzeichnet (z < -1), während Cluster 3 (FMS) die<br />

meisten Konzept-Abbrüche zeigt (z < -2,5).

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