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Krankheitseinsicht, dynamisch getestete Exekutivfunktionen und ...

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271<br />

Ergebnisse Studie 3<br />

11.6 Konvergente Validität selbst- <strong>und</strong> fremdeingeschätzter Einsicht<br />

Um die konvergente Validität der OSSTI <strong>und</strong> des (blind für dessen Ergebnisse fremdbeurteilten)<br />

PANSS-Items G12 zu überprüfen, wurde zunächst die bivariate Korrelation<br />

berechnet. Der Zusammenhang fällt mit r = .54 (p < .001; N = 85) hoch aus, zeigt allerdings<br />

auch ein substanzielles Maß ungeteilter Varianz der Maße.<br />

Der Zusammenhang wird v. a. von drei atypischen Fällen (3,5 %) leicht in Richtung<br />

einer quadratischen Funktion verzerrt (r = .58; F[2, 82] = 21,11; p < .001). Diese weisen<br />

niedrige OSSTI-Werte, aber laut PANSS keinerlei Einsichtsdefizite auf (G12 = 1). Ohne<br />

diese Fälle läge die Korrelation bei r = .66 (p < .001). Um die Ursachen dieser Konfiguration<br />

zu erk<strong>und</strong>en, wurden die Daten auf Item-Ebene inspiziert: Hier wird deutlich, dass<br />

zwei Respondenten vor allem solche Items stark ablehnend beantworteten, die Behandlungsbedarf<br />

nahelegen (03, 05, 08, 09, 10), während sie in Item 2 psychische Beschwerden<br />

durchaus einräumen. Entweder wurde also die subjektive Behandlungsnotwendigkeit im<br />

G12-Gesamturteil gering gewichtet, oder die Patienten haben sich im Interview in dieser<br />

Hinsicht anders präsentiert als im Fragebogen.<br />

Tabelle 68 zeigt schließlich die Korrelationen der OSSTI mit den Dimensionen des SAI-<br />

E. Auch dessen Durchführung erfolgte blind für die OSSTI-Werte, allerdings nicht blind für<br />

die PANSS. Der OSSTI-Summenwert korreliert mit nahzu allen Dimensionen der SAI-E.<br />

Die höchsten Zusammenhänge zeigen sich mit Items, die Elemente des psychiatrischen<br />

Krankheitsmodells thematisieren. Die höchste Korrelation zeigt sich zwischen der OSSTI<br />

<strong>und</strong> subjektiver Behandlungsnotwendigkeit (SAI-E 06). Der Unterschied zur Korrelation<br />

mit Einsicht im engeren Sinne (SAI-E 03) wurde mit dem Verfahren von OLKIN (1967)<br />

geprüft. Er verfehlt die statistische Signifikanz knapp (z = -1,68, p < .10).<br />

Tabelle 68.<br />

Korrelationen von SAI-E-Dimensionen <strong>und</strong> OSSTI<br />

SAI-E-Items OSSTI<br />

01. Veränderungsgefühl .25 +<br />

02> Störungsgefühl mit internaler Attribution .34 **<br />

03> <strong>Krankheitseinsicht</strong> .42 **<br />

04> Krankheitsattribution .43 **<br />

05> Bewusstheit von Konsequenzen .30 *<br />

06> Einsicht von Behandlungsnotwendigkeit .61 **<br />

07> Symptombewusstheit POS .41 *<br />

07> Symptombewusstheit NEG, KOG .32 *<br />

08> Symptomattribution .49 **<br />

Anmerkungen. OSSTI: Osnabrücker Skala zu Therapieeinstellung <strong>und</strong><br />

Identifikation psychischer Beschwerden; SAI-E: Schedule for the Assessment of<br />

Insight, expanded<br />

N = 58; für SAI-E07: N = 36 (POS)/ 47 (NEG, KOG)<br />

*p ≤ .05; **p ≤ .01; +p < .10

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